Gesicherte und qualifizierte Kinderbetreuung an Grundschulen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Schulen, Bildung
  • Betreuung
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

898
weniger gut: -83
gut: 898
Meine Stimme: keine
Platz: 
17

Um dem künftigen Rechtsanspruch auf Betreuung von Grundschulkindern gerecht zu werden, benötigen wir qualifizierte und ausgebildete pädagogische Fachkräfte. Diese sollten bereits in der Ausbildung (zB PIA = Praxisintegrierte Ausbildung) auf die Altersklasse ab 6 Jahren spezialisiert werden.

Dies ist bisher nicht der Fall – der Schwerpunkt der Ausbildung liegt momentan auf dem Kita-Alter.

Die Bedürfnisse von Grundschulkindern sind aber andere und gehen darüber hinaus. Ebenso müssen Fachkräfte, welche aus dem Elementarbereich in die Grundschulen wechseln, rasch durch Fort- und Weiterbildungen für die Herausforderungen des Ganztags geschult werden.

Stellungnahmen und Beschlüsse
Stellungnahme der Verwaltung: 

Mit dem Ganztagsförderungsgesetz (GaföG) soll der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bundesweit ab dem Jahr 2026 eingeführt werden. In Stuttgart hat der Gemeinderat bereits im Jahr 2011 den flächendeckenden Ausbau von Ganztagsgrundschulen beschlossen. Um den Bedürfnissen und Rechten der Grundschulkinder Rechnung zu tragen und die Qualität der Betreuung an den Stuttgarter Ganztagsgrundschulen zu sichern, wurden seit 2012 Nachqualifizierungsprogramme für die Betreuungskräfte des Schulverwaltungsamts und des Jugendamts entwickelt und fortgeführt. Dieses modulare Nachqualifizierungskonzept wird seit dieser Zeit neu eingestellten Betreuungskräften des Schulverwaltungsamtes und des Jugendamtes angeboten und ist Voraussetzung für einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Dementsprechend ist die Nachfrage bis heute ungebrochen.

Stadtverwaltung und freie Träger der Jugendhilfe haben gemeinsam einen erweiterten Fachkräftekatalog für die Arbeit in Schülerhäusern und Ganztagesgrundschulen definiert und die erforderlichen Fortbildungstage für einzelne Professionen festgelegt. Parallel dazu bietet jeder der in der Schulkindbetreuung aktiven freien Träger im Rahmen seiner Möglichkeiten eigene Qualifizierungsprogramme an.

Darüber hinaus soll die Nachqualifizierung von nicht-pädagogischen Betreuungskräften an Ganztagsgrundschulen stadtweit vereinheitlicht und aus einer Hand angeboten werden. Neben einheitlichen Standards soll damit auch der Gefahr begegnet werden, dass kleinere Träger auf Nachqualifizierung verzichten, ausschließlich (schwer zu akquirierendes) Fachpersonal einstellen und damit Unterbesetzung riskieren.

Aktuell erarbeitet die Schulverwaltung in Abstimmung mit den freien Trägern der Ganztagsgrundschulen und der vhs Stuttgart ein Nachqualifizierungsprogramm für nicht-pädagogische Fachkräfte der freien Träger an Ganztagsgrundschulen, welches der AZAV-Zertifizierung der Bundesagentur für Arbeit und der Rahmenkonzeption für die Qualifizierung von Schulkindbetreuungskräften des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg entsprechen soll. Für die Umsetzung dieses Nachqualifizierungsprogramms wird eine Kooperation mit der vhs Stuttgart angestrebt.

Weitere Handlungsfelder sind die Entwicklung einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Ganztagspädagogen sowie die Entwicklung eines modularen Aufbaustudiums und die Anerkennung ausländischer Qualifikationen für die Schulkindbetreuung. Beim Jugendamt als städtischem Träger der Schulkindbetreuung werden aktuell schon PiA-Auszubildende (praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher(in) im Schulkindbereich eingesetzt, da es sich bei der PiA für Erzieher*innen um eine Breitbandausbildung für alle Altersbereiche handelt. Geplant ist auch die Entwicklung einer pädagogischen Grundlagenschulung für die Kooperationspartner aus den Bereichen Kultur, Sport und Natur.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Ich stimme dem zu, dass wir qualifizierte und ausgebildete pädagogische Fachkräfte an Grundschulen benötigen, die sich stets weiterbilden.
Ich möchte aber anmerken, dass die Ausbildung zum/r Erzieher (in) bereits das Alter 0-10 Jahre umfasst und somit das Grundschulalter abdeckt.

Mehr qualifiziertes Personal in die Betreuung aller unserer Kinder, der nächsten Generation, auf die wir zählen können wollen, ist unbedingt nötig!

Qualifiziertes Personal ist Voraussetzung um Kinder bestmöglich voranzubringen.

Wir brauchen vor Allem den rhytmisierten Ganztag an den Schulen und keine Kinderaufbewahrung. Wenn Poolstunden für alle Kinder gleichermassen zur Verfügung gestellt werden und mit einigen Ergänzungsangeboten könnte man da ganz gut durchkommen.