Radweg parallel zur Neckartalstraße besser beschildern, bewerben - Kleinigkeiten verbessern

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Stadtbezirk: 
Münster
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

297
weniger gut: -80
gut: 297
Meine Stimme: keine
Platz: 
1058
in: 
2015

Der Radweg in Münster parallel zur Neckartalstraße hat zur Zeit ein etwas undankbares Dasein, da der Radler-Verkehr nicht effektiv zugeleitet wird und es noch kleinere Problemchen gibt - damit kann sein Potential nicht voll ausgeschöpft werden.

Immer von Stuttgart aus beschrieben:
- Hinweise zu diesem Radweg auf Cannstatter Seite des Neckardamms, Höhe Reinhold-Meier-Brücke und deren Nutzung um zum Radweg Münster zu kommen. Die "Radel-Thon-Strecke" lenkt die Radler schon über in Cannstatt über den Mühlsteg, der "Wein-" als auch der "Neckar-Radweg" machen dies am Münsterer Steg.

- fragwürdige Zweitnutzung im Bereich des ausgeschilderten Radweges unterbinden: Bushaltepunkt an "Münster Rathaus", Zugang zur Verkaufsfläche eines Autohändlers über den Radweg und damit gelegentliches Kfz-Parken auf dem Radweg, sowie Passanten-Verkehr

- Temposchweller, 10km/h im Bereich der Shell Tankstelle: Hier sollte bei der Einfahrt eine Reihe zwischen Neckartalstraße und Radweg, als unbedingt Weitere bei der Ausfahrt, LKW-Einfahrt hin; dort bestenfalls mit einer Einrahmung des Radwegs. Teilweise wird hier in der gewundenen Ausfahrt schon beschleunigt, so dass der beidseitig querende Radverkehr gar nicht rechtzeitig beurteilt werden kann. Eine Entschleunigung des Tankstellen-Verkehrs würde hier Abhilfe schaffen, geht bei der Shell in Heslach ja auch.

- eventuell Leitschweller (mit Sichtzeichen) in größeren Abständen, um den Weg besser von der Straße abzugrenzen und so auch die Attraktivität für Familien mit Kindern zu erhöhen

- Kennzeichnung als Radweg mit Schildern auf sinnvoller Höhe von etwa 1 Meter - wie etwa die Kennzeichnung von Fußgängerzonen - und nicht in luftigen 3m Höhe. So würden evtl. weniger Fußgänger den Weg als Abkürzung zur Tankstelle oder zum Lebensmittelladen auf Cannstatter Seite nutzen. Denn mit Radfahrern im Gegenverkehr, Fußgängern als auch Ein- und Ausfahrt auf einem Weg kann es unübersichtlich, eng und damit definitiv unattraktiv (für Familien) werden.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Dezember 2017:
Die Maßnahme wurde zwischenzeitlich abgeschlossen.

Stand 2016:
Der 2. Bauabschnitt mit Radfahrstreifen entlang der Neckartalstraße zwischen dem Mühlsteg und der Reinhold-Maier-Brücke befindet sich derzeit in der Ausführung.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für den Ausbau des Radverkehrs ist im Haushaltsplan eine Pauschale mit je 2,5 Millionen Euro in 2016 und 2017 enthalten. Im Ausschuss für Umwelt und Technik wird darüber entschieden werden, welche konkreten Maßnahmen hieraus umgesetzt werden sollen.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der hier beschriebene Radweg entlang der Neckartalstraße stellt ein Teilstück der Hauptradroute 11 dar. Hier wurde vor wenigen Monaten die Beschilderung etwas aktualisiert, eine grundhafte Überarbeitung der Radwegweisung ist derzeit jedoch noch in der Planungsabstimmung. Eine bauliche Realisierung dieser umfänglichen Überarbeitung ergibt sich möglicherweise auch aufgrund von Bestrebung der Landesverwaltung, ein Landes-Radroutennetzes auszuschildern, welches wohl auch diesen Bereich betrifft.

Der Bushaltepunkt am Rathaus Münster wird lediglich von einem Nachtbus bedient. Es ergeben sich aus unserer Sicht dadurch keine maßgeblichen Konflikte. Ein widerrechtliches Parken auf dem Geh- und Radweg vor dem Autohändler konnte bislang nicht festgestellt werden.

Der Radweg ist im Bereich der Tankstellenausfahrt rot eingefärbt und mit Radpiktogrammen und Richtungspfeilen gekennzeichnet. Des Weiteren steht ein Verkehrszeichen als Warnung in der Ausfahrt. Von Bodenschwellen wird generell abgesehen. Ein zusätzlicher Rotbelag in der Zufahrt wird verwaltungsintern noch erörtert.

Die vorhandene Abgrenzung des Radweges durch einen Hochbord wird als zweckmäßig und ausreichend angesehen, so wie dies innerorts üblich ist, zumal in diesem Bereich die Streckencharakteristik kein erhöhtes Risiko erkennen lässt (ausreichende Fahrbahnbreite, Einrichtungsverkehr, beleuchtete Straße, nicht kurvig), welche eventuell zusätzliche Maßnahmen begründen würden. Die Höhe der vorhandenen Verkehrszeichen entspricht den gültigen Vorschriften. Das Anbringen von Verkehrszeichen auf niedrigeren Höhen z.B. 1 Meter widerspräche diesen Vorschriften, da festgelegte Lichtraumprofile freizuhalten sind.

Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
789/2015, 814/2015
Bezirksbeiratshinweis: 

Der Vorschlag wird von allen Fraktionen einstimmig unterstützt

Kommentare

6 Kommentare lesen

Wie im Vorschlag schon geschildert: Straßenbegleitende Radverkehrsanlagen (Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen) machen den Radverkehr gefährlicher (das ist kein Witz!).

Geschrieben habe ich dazu etwas in den Kommentaren vom 2015-03-18T10:03:36+01:00

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42229

und vom 2015-03-18T14:13:34+01:00

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42301

zum Vorschlag Nr. 13171: „Radweg zwischen in Rohracker und Hedelfingen bauen“

und im Kommentar vom 2015-03-18T14:59:46+01:00

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13010#comment-42310

zum Vorschlag Nr. 13010: „Radwege anstelle der Parkplätze zwischen dem Erwin-Schöttle-Platz und dem Marienplatz einrichten“

Gegen zu schnelle Autos helfen keine straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen. Da helfen nur Verkehrsbeschränkungen und ‐überwachung, auch unter den Namen Tempolimit und Radarfalle bekannt.

Probleme muss man an der Wurzel packen. Ist das Problem das zu schnelle Fahren, muss man die, die zu schnell fahren, aus dem Verkehr ziehen. Die Aggressoren muss man in die Schranken weisen, nicht die Opfer.

Ich habe hier noch ein paar Bilder zusammengestellt um den Sachverhalt zu illustrieren:
http://imgur.com/JfPnSmB (oder direkt: http://i.imgur.com/JfPnSmB.jpg )

Generell muss ich noch hinzufügen, dass es sich parallel der Neckartalstraße um einen schon vorhanden Radweg in zwei Richtungen handelt, der durch einen zwar flachen, aber vorhandenen Bordstein von der einen Autoverkehr-Spur getrennt ist. Siehe hierzu auch die Bilder-Zusammenstellung.

@Helmut Waitzmann: vielen Dank für ihr Interesse und Ihre Querverweise, jedoch ist der Radweg schon vorhanden und sollte nur etwas aufgewertet und besser in allgemeine Radrouten/Stadtrouten eingebunden werden.
Die Möglichkeiten zur Verbesserung, die ich hier vorschlage, wurden an anderen Stellen im Stadtgebiet schon ähnlich umgesetzt.
Was die Geschwindigkeit in der Ein-/Ausfahrt angeht dürften Temposchweller ausreichen (Siehe Bild von der Shell-Tankstellen-Einfahrt in Heslach). Denn es geht um kontinuierliche Einhaltung in der Ein-/Ausfahrt - nicht auf der Neckartalstraße - und dies mit "Verkehrskontrollen" und "Radarfallen" zu überwachen wäre in wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Travertin hat in

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13401#comment-44912

kommentiert:

„Generell muss ich noch hinzufügen, dass es sich parallel der Neckartalstraße um einen schon vorhanden Radweg in zwei Richtungen handelt, der durch einen zwar flachen, aber vorhandenen Bordstein von der einen Autoverkehr-Spur getrennt ist. Siehe hierzu auch die Bilder-Zusammenstellung.“

Travertin, vielen Dank für die Fotografien.

Dass der Radweg schon vorhanden ist, weiß ich. Mein Kurz‐Kommentar mit den Verweisen auf andere Kommentare hat darauf abgezielt, dass hier Radfahrer auf der Neckartalstraße ohne Radweg, statt dessen aber mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h und Radarkontrollen, damit die Beschränkung auch wirklich eingehalten wird, sicherer unterwegs wären als mit Radweg. Ich meine also, mit dem Bau des Radwegs hat man Geld ausgegeben mit der Folge, dass Radfahrer gefährdet werden. Ich will es nochmals begründen:

Kraftfahrer, die zur Tankstelle einbiegen und zuvor Radfahrer auf dem Radweg überholen, vergessen die Radfahrer, kaum, dass sie an ihnen vorbeigefahren sind: Fahrzeuge, die man überholt hat, oder, an denen man vorbeigefahren ist, spielen im Normalfall, d. h. im Verkehr auf Fahrbahnen, keine Rolle für den Überholer mehr. Hier allerdings schon. Diese Sonderregel ist den Kraftfahrern aber nicht bewusst. Die Ursache dafür, dass es hier anders ist als sonst auf Fahrbahnen, ist, dass sich Fahrzeuge, die zur Tankstelle abbiegen wollen, sich vor dem Abbiegen nicht rechts einordnen dürfen sondern links von geradeausfahrenden Fahrzeugen – den Radfahrern – bleiben müssen. Sie müssen zum Abbiegen einen Geradeausfahrstreifen rechts neben sich queren.

Erika Ciesla hat dazu einen Artikel verfasst

http://www.erika-ciesla.privat.t-online.de/radweg-sicher.html

und den Sachverhalt grafisch dargestellt:

http://www.erika-ciesla.privat.t-online.de/pic/wahnsinn_1.gif

Ein ähnliches Problem entsteht beim Herausfahren aus der Tankstellenausfahrt und Einfahren auf die Neckartalstraße: Bevor dort ein Radweg angelegt wurde, war es so, dass man beim Einfahren auf die Fahrbahn nur auf Fahrzeuge, die von links auf der Fahrbahn gefahren kamen, achten musste. Von rechts kam nichts. Das ist den Fahrzeugführern so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie das automatisch tun. Und wenn nun die Tankstellenausfahrt nach links beste Sichtverhältnisse bietet – das ist hier der Fall – werden die Kraftfahrer bereits beim Annähern an die Ausfahrt schauen, ob von links Fahrzeuge (auch Radfahrer) kommen. Dann werden sie langsam über die Schwelle fahren und anschließend beherzt Gas geben; besonders dann, wenn in Kürze wieder Fahrzeuge von links herangekommen sein werden. Dabei werden sie Radfahrer, die von rechts kommen, im wörtlichen Sinne unbesehen überfahren. Dazu kommt, dass das Sichtdreieck nach rechts wesentlich schlechter ist als das nach links. Die Kraftfahrer können die Radfahrer von rechts nicht so frühzeitig sehen wie die Fahrzeuge von links.

Travertin schreibt weiter:

[Der Radweg]

„sollte nur etwas aufgewertet“

[…]

„werden. Die Möglichkeiten zur Verbesserung, die ich hier vorschlage, wurden an anderen Stellen im Stadtgebiet schon ähnlich umgesetzt.“

Und sie werden die Risiken, die der Radweg erst geschaffen hat, nicht aufwiegen.

Ich prophezeie hier auch in Zukunft Unfälle der oben beschriebenen Art.

Ein weiteres Risiko, das wegen des Radwegs erst entstanden ist, ist das, das Radfahrer haben, die, von Cannstatt kommend, die Neckartalstraße auf dem Radweg entlangfahren und nach links in die Freibergstraße abbiegen wollen. Zu Zeiten, als es den Radweg noch nicht gab, fuhr ich auf dem rechten der beiden Fahrstreifen, wechselte dann rechtzeitig vor der Kreuzung mit der Freibergstraße auf den linken, um auf den Linksabbiegefahrstreifen zu gelangen. Das war mit Aufmerksamkeit, Umschauen und Zeichengeben selbst ohne Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h machbar.

Wie sieht es jetzt aus?

Das kann ich jetzt nicht mehr so tun. Ich kann entweder

am selben Ort fahren wie früher auch, d. h. ich verlasse den Radweg und fahre die Stufe (das Fahrrad bedankt sich für die schonende Behandlung!) hinunter auf die Fahrbahn. Das ist jetzt kein Fahrstreifenwechsel mehr sondern ein Einfahren auf die Fahrbahn, mit besonderen Sorgfaltspflichten. Dazu kommt, dass ich den Gegenverkehr auf dem Radweg beachten muss.

Das wäre eine Situation vergleichbar der, die ein Kraftfahrer hätte, der auf dem Beschleunigungsstreifen einer Autobahnauffahrt führe, während ihm auf dem Standstreifen nach der Einfahrt verbotenerweise Geisterfahrer entgegen kämen, die er vor dem Einscheren auf den rechten Fahrstreifen der Autobahn links an sich vorbeifahren lassen müsste. Also völlig inakzeptabel.

Oder ich fahre spätestens bei der Radwegabsenkung an der Kreuzung zur Austraße auf die Fahrbahn ein. (Bei dichtem Verkehr empfiehlt es sich, auf den Radweg nach der Reinhold‐Meyer‐Brücke gar nicht erst aufzufahren, weil man sonst keine Lücke im Fahrzeugstrom mehr findet.) Dann fahre ich auf dem einzig verbliebenen Fahrstreifen der Fahrbahn bis zur Kreuzung mit der Freibergstraße vor, um mich zum Linksabbiegen einzuordnen, und hindere dabei gezwungenermaßen Nachfolgende am Überholen. Ein Vergnügen ist das auch nicht, bei dem Hupkonzert, weder für die Nachfolgenden noch für mich!

@Helmut Waitzmann:
Wie ich Ihrem ausführlichen Kommentar entnehmen kann, haben Sie auch durchaus berechtigte Kritik an der vorhandenen Situation.

Sie schlagen nun den RADLERN vor, den Radweg auf Grund der geschilderten Problematik zu meiden. Dies würde aber bedeuten, dass sich somit der Radverkehr wieder mehr auf den Neckardamm verlagert, da nicht alle Radler auf der Neckartalstraße fahren wollen/können. Dort am Damm gibt es aber schon zahlreiche Konflikte zwischen Radlern/Fußgängern (siehe andere Bürgerhaushalts-Vorschläge). Zudem ist der Damm größtenteils nur "Rad frei" - folglich dürfte man hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren und gerade "gemütliche Freizeitradler" - welche z.B. nicht auf einer Vorfahrtsstraße fahren wollen - sind hier aber durchaus schneller unterwegs als ein Fußgänger.
Weiterhin könnten Radler von Mühlhausen her kommend mit Ihrem Vorschlag - wie früher, ohne Verlagerung auf den neuen Radweg – ja nur den Neckardamm als Weg nehmen, was wiederum zu weiteren Fußgänger/Radler Konflikten führen würde.

Doch wie soll die STADT STUTTGART, worum es ja hier im Bürgerhaushalt geht, nun weiter mit dieser vorhandenen Rad-Infrastruktur verfahren? Als gescheitert ansehen und zurückbauen? Großteil der Freizeitradfahrer über die Hofener Straße leiten und den Neckardamm auf Münsterer Seite nur für "Fahrrad-Anlieger" freigeben, wie auch immer umzusetzen? Wie sollen Familien dazu animiert werden auf einer von Ihnen vorgeschlagenen auf 30km/h reduzierten Neckartalstraße (Ausfallstraße) zu fahren?

Mir ist auch bewusst, dass die aktuelle Situation nicht ideal ist, daher habe ich mir ja überlegt, wie man manches mit relativ einfach umzusetzenden Mitteln schnell verändern und damit hoffentlich zufriedenstellend verbessern kann. Eventuell kommt es zu neuen Ideen/Vorschläge oder auch einer Entspannung der Situation durch zusätzliche "Radpolizisten - Polizeistreifen auf E-Bikes" die ab April im Stadtgebiet unterwegs sein werden.

Wie könnte nun die Verwaltung in Stuttgart - Ihrer Meinung nach - kurzfristig die Situation am Münsterer Radweg verbessern?

Travertin hat in

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13401#comment-45672

kommentiert:

„@Helmut Waitzmann:“

„Sie schlagen nun den RADLERN vor, den Radweg auf Grund der geschilderten Problematik zu meiden.“

In letzter Konsequenz, ja. Wobei das so eine Sache ist: Der Radweg ist benutzungspflichtig (Verkehrszeichen 237, 240 oder 241: blaues rundes Zeichen mit (u. a.) weißem Fahrradpiktogramm). Man kann ihn also nicht einfach so ignorieren.

Mir geht es vor allem darum, dass den Vielen, die sich jetzt über den Radweg freuen, bewusst wird, welche Gefahren er birgt. Hier im Bürgerhaushalt überwiegen unter den Vorschlägen, die die Sicherheit des Radverkehrs verbessern wollen, ganz klar die, die nach (gerne auch straßenbegleitenden) Radverkehrsanlagen rufen, die alle zusätzliche Risiken mit sich bringen.

Und dann hätte ich nichts dagegen, wenn sich aus dem Wissen um die Risiken der straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen Druck auf die Verwaltung aufbaute, damit sie es in Zukunft unterließe, weitere Radfahrergefährdungsanlagen anzulegen, und statt dessen das angerichtete Unheil wieder entfernte und durch wirkliche Verbesserungen ersetzte.

Travertin hat kommentiert:

[den Radweg meiden]

„Dies würde aber bedeuten, dass sich somit der Radverkehr wieder mehr auf den Neckardamm verlagert, da nicht alle Radler auf der Neckartalstraße fahren wollen/können.“

Solange der Radweg so ist, wie er jetzt ist: sicherlich, mit allen Nachteilen. Und das wollten wir ja gerade nicht.

Travertin hat kommentiert:

„Doch wie soll die STADT STUTTGART, worum es ja hier im Bürgerhaushalt geht, nun weiter mit dieser vorhandenen Rad-Infrastruktur verfahren? Als gescheitert ansehen und zurückbauen?“

Ich meine: ja. Für wirkliche Förderung des Radverkehrs ist nichts anderes geeignet. Allerdings würde nur zurückzubauen nicht genügen, denn dann wären wir bei der alten Misere.

Was dann? Vor etlichen Wochen wurde ja entschieden, wie man in diesem Jahr in den Sommermonaten mit der Wochenendsperrung der Hofener Straße verfahren will. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, machte da Gangolf Stocker den Vorschlag, auf der Neckartalstraße am Wochenende die Geschwindigkeit auf 30 km/h und damit auch den Straßenlärm zu beschränken. (Hintergrund war: Wenn am Wochende die Hofener Straße für den Kraftverkehr gesperrt wird, nimmt der Verkehr und der Verkehrslärm auf der Neckartalstraße zu.) Und was geschah? Er wurde ausgelacht.

Eine ähnliche Frage hatte ich am 28. Januar in der Bezirksbeiratssitzung im Stuttgarter Rathaus gestellt: Ob in der Hofener Straße nicht eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h mit Radarüberwachung die Sicherheit der Wochenendausflügler so erhöhen könnte, dass auf eine Totalsperrung verzichtet werden könnte (um die Neckartalstraßenanwohner nicht so sehr mit vermehrtem Verkehr zu plagen). Da fiel die Antwort ähnlich aus: Das sei gegen die vielen Autofahrer nicht zu machen.

Tja, solange die große Mehrheit die heilige Kuh „Freie (Kraft‐) Fahrt für freie Bürger!“ nicht schlachten will und deshalb für die Radfahrer das Heil in Radwegen sieht, ist das kein Wunder.

Denn Radwege haben gegenüber Geschwindigkeitsbegrenzungen für den Kraftverkehr einen großen Vorteil: Sie schaffen ihm den Radfahrer aus dem Weg – ausgenommen an den Knotenpunkten, wo der Radfahrer dann schon mal unter die Räder (nämlich die Hinterräder des Abbiegers) kommen kann.

Und passiert dann ein tödlicher Unfall, sind wieder alle bestürzt, fragen sich vergebens, wie das hat passieren können, und rufen ratlos nach Warnwesten und Fahrradhelmen.

Travertin hat kommentiert:

„Wie sollen Familien dazu animiert werden auf einer von Ihnen vorgeschlagenen auf 30km/h reduzierten Neckartalstraße (Ausfallstraße) zu fahren?“

Familien? Warum gerade Familien? Weil dort kleine Kinder radfahren?

Für Kinder, die noch nicht am Straßenverkehr teilnehmen können, ist allerdings weder eine Fahrbahn mit Beschränkung auf 30 km/h noch der bestehende Radweg geeignet: Zu leicht könnten sie vom Radweg auf die Fahrbahn geraten oder anderen Verkehrsteilnehmern in den Weg fahren.

Als Radfahrspielwiese eignet sich wirklich nur ein verkehrsberuhigter Bereich, nichts, wo Alltagstraßenverkehr stattfindet – auch nicht am Wochenende, wo die Radsportler – hier dann gerne mal Kampfradler genannt – unterwegs sind.

Verkehrsfähige Radfahrer könnte man vielleicht dadurch ermuntern, auf der Fahrbahn zu fahren, indem man dafür sorgt, dass 30 km/h wirklich auch nur 30 km/h sind und nicht knapp unter 50 km/h: mit fest installierten Geschwindigkeitskontrollen, die einen ganzen Streckenbereich abdecken, nicht nur einzelne Messpunkte, und deren Übertretung konsequent sanktioniert wird. Vielleicht könnten auch Polizeistreifen (auch mit Fahrrad) helfen? Die vorbeugende Wirkung könnte durch begleitende Berichterstattung in den Medien verstärkt werden.

Dabei könnte dann auch erklärt werden, warum es auf der Fahrbahn mit 30 km/h‐Kraftverkehr sicherer ist als auf dem Radweg mit ungebremstem Kraftverkehr daneben.

Travertin hat kommentiert:

„Mir ist auch bewusst, dass die aktuelle Situation nicht ideal ist, daher habe ich mir ja überlegt, wie man manches mit relativ einfach umzusetzenden Mitteln schnell verändern und damit hoffentlich zufriedenstellend verbessern kann.“

Das trägt jedenfalls schon mal dazu bei, das Problem bekannt zu machen.

Travertin hat kommentiert:

„Wie könnte nun die Verwaltung in Stuttgart - Ihrer Meinung nach - kurzfristig die Situation am Münsterer Radweg verbessern?“

Ich könnte mir vorstellen: Eine (zunächst provisorische, dann fest installierte) Bedarfsampel wird an der Ausfahrt der Tankstelle installiert: Dauergrün für die Fahrbahn und den Radweg der Neckartalstraße, Dauerrot für die Ausfahrt, mit Umschaltung per Kontaktschleife in der Ausfahrt.

Die Lichtzeichenanlage muss die Fahrbahn mit einschließen. Andernfalls träte die Situation ein, dass Ausfahrwillige per Kontaktschleife für sich Grün (und für die Radfahrer Rot) anfordern, es erhalten und dann auf den Radweg fahren, dort aber warten müssen, weil auf der Fahrbahn der Neckartalstraße dichter Verkehr herrscht, während mittlerweise die Lichtzeichenanlage zurückschaltet…

@Helmut Waitzmann: Danke für Ihre konstruktiven Alternative zu einem meiner Vorschlagspunkte (Gefährdung an der Tankstellen-Ausfahrt) mit einer Ampel statt der angesprochenen Tempo-Schwellern. Ich halte Ihre Option für möglich, jedoch würde das glaube ich nicht umgesetzt werden, da dies wohl als Überregulierung aufgefasst würde und auch wesentlich mehr kosten würde als meine vorgeschlagenen Tempo-Schweller. Zudem habe ich selbst in typischen Fahrradländern wie den Niederlanden, Dänemark oder NRW noch nie etwas von einer "Ampel-regulierten Radweg-Kreuzung-Ausfahrt" gehört.

Schade das Sie nicht auf meine anderen Punkte eingegangen sind, wie die wohl erlaubte Zweitnutzung des Radwegs, sowie die Passanten/Fußgänger auf dem Weg. Als auch das generelle Schilder-Chaos dort, seien es nun die Verbotsschilder oder die Hinweisschilder an geeigneter Stelle, dass es diesen Radweg überhaupt gibt und auch wohin man damit kommt. Ich hätte gerne alternativen Ansichten gehört.