Den Fahrradverkehr richtig voranbringen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

696
weniger gut: -135
gut: 696
Meine Stimme: keine
Platz: 
23
in: 
2015

Das Ziel der Stadt Stuttgart, den Anteil des Fahrrads bis 2020 auf 20% zu steigern, erfordert eine zügige Verbesserung der Fahrradinfrastruktur – ob Radwege, Radstreifen, Abstellanlagen oder Instandhaltung. Dies scheitert bislang an fehlenden Mitteln.

Der Ausbau des geplanten Hauptradroutennetzes hinkt den Zielen weit hinterher: Bis Ende 2015 werden erst etwa ein Viertel der Maßnahmen dafür umgesetzt sein. Es ist daher eine gewaltige Aufholjagd erforderlich, um das Netz bis 2020 fertig zu stellen. Im Nationalen Radverkehrsplan der Bundesregierung heißt es „Ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen sind wesentliche Grundlagen der Radverkehrsförderung.“ Die Bundesregierung geht dabei von einem Mittelbedarf von 8 bis 19 Euro pro Einwohner und Jahr aus, wobei die Kommunen in "Einsteiger", "Aufsteiger" und "Vorreiter" aufgeteilt werden.

In Stuttgart werden 2014 und 2015 weniger als 3 Euro pro Kopf und Jahr ausgegeben – also nicht einmal halb so viel wie benötigt. Die Mittel sind nun entsprechend anzuheben und dabei mindestens so weit zu erhöhen, dass das Hauptroutennetz bis 2020 fertig gestellt werden kann. Zudem ist das dazu erforderliche Personal bereitzustellen.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Mit den bereitgestellten Budgets und Personal konnten in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs umgesetzt werden. Neben großen Maßnahmen wie die Fahrradstraße Tübinger Straße, der Verbreiterung des Überwegs am Marienplatz, dem Radweg am Kräherwald, der Radstreifen in der Werner Straße und Schwieberdinger Straße konnten an vielen Punkten des gesamten Stadtgebiets viele kleinere Verbesserungen hergestellt werden.

Auf der Hauptradroute 3 (S-Mitte nach Degerloch) wurden drei Maßnahmen umgesetzt. So wurde die Radverkehrsführung über den Wilhelmsplatz neu eingerichtet, die Wartezeiten der Radfahrer an der Kreuzung Eberhard-/Tor-/ Steinstraße wurde durch eine neue Verkehrsführung ohne Lichtsignalanlage verkürzt und ein Radfahrstreifen (Bus frei) an der Fritz-Elsas-Straße realisiert.

Mit dem DHH 2018/2019 wurde das Radwegebudget erheblich aufgestockt und auch zusätzliches Personal bereit gestellt. Damit erhöhen sich die pro Kopf bereitgestellten Mittel deutlich. Über den Stand der Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs wird noch in diesem Jahr im Gemeinderat berichtet.

Stand Dezember 2017:
Über den Stand der Radverkehrsmaßnahmen wurde im Juli 2017 (GRDrs 228/2017) berichtet. Hierin sind die Radverkehrsprojekte zur Förderung des Fahrradverkehrs des laufenden Haushaltes dargestellt.

Stand 2016:
Das Fahrradförderprogramm für den Haushalt 2016/2017 wurde mit der Gemeinderatsdrucksache 814/2015 (Radverkehrsförderprogramm-Bericht 2015) vom Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossen. Hierin sind die Radverkehrsprojekte zur Förderung des Fahrradverkehrs des laufenden Haushaltes dargestellt.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für den Ausbau des Radverkehrs ist im Haushaltsplan eine Pauschale mit je 2,5 Millionen Euro in 2016 und 2017 enthalten. Im Ausschuss für Umwelt und Technik wird darüber entschieden werden, welche konkreten Maßnahmen hieraus umgesetzt werden sollen.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes mit Themen wie der Realisierung der Hauptradrouten erfolgt im Rahmen der finanziellen und personellen Kapazitäten.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
305/2015 (Die STAdTISTEN), 396/2015 (CDU)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
1268/2015

Kommentare

11 Kommentare lesen

erledigte Radwege: 25%
erledigte Asylantenheime: 100%
so sieht Stuttgarts politische Prioritätenliste aus!

Das ist genau das, was Stuttgart verkehrspolitisch dringend braucht!

@ Tebartz
Egal bei welchem Thema, hauptsache gegen Flüchtlingsheime hetzen. Ekelhaft und durchsichtig.

Radfahren in Stuttgart wird erst dann zu Alternative, wenn die Gefahren, die wir auf den Straßen ausgesetzt werden, abgeschafft werden.

Wenn der Radverkehr voran kommen soll, muss die Infrastruktur stimmen. Radfahrer müssen zügig voran kommen können, d.h. möglichst kreuzungsfrei oder bei Ampelschaltungen begünstigt sein. Daher müssen die vorhandenen Planungen zügig verwirklicht werden.

Die Feinstaubhauptstadt tut zu wenig für den Radverkehr. Es muß deutlich mehr investiert werden.

Richtig übel, dass der Radweg in der Theodor-Heuss-Straße direkt im Parkplatz endet und man Pfosten ausweichen muss.

Neben der Anpassung der Infrastruktur an den Bedarf sollte flankierend auch auf eine sinnvolle PR geachtet werden. Wenn jeder neue Radweg monatelang in den Gazetten als unsinnig, rückwärtsgerichtet, Schleichverkehr erzeugend und überhaupt des Teufels diffamiert wird, erscheint mir das Wachstum des Radverkehrs durch andere Aspekte blockiert zu sein. Erst kommt der Mindset, dann kommen auch die Lösungen und die richtige Haltung der Stadträte. Hier könnte man vielleicht von Münster, Freiburg oder Erlangen lernen. Begeisterungsfähigkeit für's Radeln wäre an den entsprechenden stadtplanerischen Stellen auch nicht fehl am Platz.

im Zeitalter der Ebikes ist auch der Stuttgarter Talkessel für Radfahrer kein Problem mehr, deshalb Stuttgart nicht Auto- sondern Fahrradstadt.

Straßenbegleitende Radverkehrsanlagen (Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen) machen den Radverkehr gefährlicher (das ist kein Witz!).

Geschrieben habe ich dazu etwas in den Kommentaren

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42229

und

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42301

zum Vorschlag Nr. 13171: „Radweg zwischen in Rohracker und Hedelfingen bauen“

und im Kommentar

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13010#comment-42310

zum Vorschlag Nr. 13010: „Radwege anstelle der Parkplätze zwischen dem Erwin-Schöttle-Platz und dem Marienplatz einrichten“

Gegen zu schnelle Autos helfen keine straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen. Da helfen nur Verkehrsbeschränkungen und ‐überwachung, auch unter den Namen Tempolimit und Radarfalle bekannt.

Probleme muss man an der Wurzel packen. Ist das Problem das zu schnelle Fahren, muss man die, die zu schnell fahren, aus dem Verkehr ziehen. Die Aggressoren muss man in die Schranken weisen, nicht die Opfer.

Ich würde es sehr gut finden, wenn mehr Radwege gekennzeichnet werden.
Ich finde es nicht gut, wenn bei uns in Vaihingen die Radfahrer auf dem schmalen Gehweg der Robert-Leicht-Straße vom unteren Grund bis Rathaus mit dem Fahrrad fahren.
Hier sollte ein nur Fußgänger Schild angebracht werden.