Fahrradspur in die Schönestraße legen

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Stadtbezirk: 
Bad Cannstatt
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

220
weniger gut: -118
gut: 220
Meine Stimme: keine
Platz: 
1845
in: 
2015

Derzeit muss man von der König-Karls-Brücke durch die Hall of Fame (legale Graffitiwand) auf den Neckardamm kurven, der für Radler nur freigeben ist.
Ich schlage deshalb vor, vom Ende des Radwegs auf der Brücke über die Kreuzung Mercedesstraße und König-Karls-Straße in die Schönestraße eine Radspur zu legen, die durch die Badstraße bis in die Überkinger Straße fortgeführt wird. Dann können Radfahrer, besonders am Wochenende, wenn der Neckardamm von Fußgängern dicht bevölkert ist, auf der Fahrbahn den Stadtbezirk Bad Cannstatt Richtung Hofen durchqueren. In Gegenrichtung sollte mindestens ein Sicherheitsstreifen bis zur König-Karl-Straße gelegt und eine Radlerquerung zum Radweg über die Brücke gelegt werden. So können Radfahrer von den Fußgängern auf dem Neckardamm getrennt werden. Die Spaziergänger werden dankbar sein für weniger Radler dort.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Wenn ich vom Neckarpark Richtung Hofen will, fahre ich doch auf dem Holzsteg oder der Rosensteinbrücke rüber und am linken Ufer auf dem gut ausgebauten Radweg.
Die Sinnhaftigkeit erschließt sich mir nur für Radler vom Neckarradweg/Wasen in die Cannstatter Altstadt.
Allerdings: Der Bereich Neckarstrand mit Spielplätzen ist tatsächlich immer gespickt voll auch wenn zukünftig kaum jemand mehr von der Holzbrücke kommt. Das betrifft alle Destinationen.
Der Radstreifen auf der Schönestraße würde wirklich nur am Sonntag helfen, weil an allen Werktagen beide Spuren voll befahren werden. Habe ich richtig verstanden: nordwärts kommt man vom Graffitibereich zur Schönestraße, indem unter der großen Kreuzung durchgefahren wird (vorhandene Infrastruktur)? Wie kommt man von der (Einbahn-)Straße südwärts dort wieder hin?

Ja, man kommt unter der Kreuzung durch und kann im Anschluss die Schönestraße Richtung Norden befahren. Unten durch kommt man aber nur wegen der Rampen für Kinderwägen (für Rollstühle erscheint mir eine davon zu steil) und der Freigabe.

Befährt man die Schönestraße Richtung Süden und will in die Hall of Fame, muss man kurz vor der König-Karl-Brücke rechts rein fahren. Christine Lehmann hat das in ihrem Blog einmal beschrieben: http://dasfahrradblog.blogspot.de/2015/01/wir-fahren-dann-mal-auf-der-fa...

Straßenbegleitende Radverkehrsanlagen (Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen) machen den Radverkehr gefährlicher (das ist kein Witz!).

Geschrieben habe ich dazu etwas in den Kommentaren

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42229

und

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42301

zum Vorschlag Nr. 13171: „Radweg zwischen in Rohracker und Hedelfingen bauen“

und im Kommentar

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13010#comment-42310

zum Vorschlag Nr. 13010: „Radwege anstelle der Parkplätze zwischen dem Erwin-Schöttle-Platz und dem Marienplatz einrichten“

Gegen zu schnelle Autos helfen keine straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen. Da helfen nur Verkehrsbeschränkungen und ‐überwachung, auch unter den Namen Tempolimit und Radarfalle bekannt.

Probleme muss man an der Wurzel packen. Ist das Problem das zu schnelle Fahren, muss man die, die zu schnell fahren, aus dem Verkehr ziehen. Die Aggressoren muss man in die Schranken weisen, nicht die Opfer.

Eine Radverkehrsanlage vom Leuzebad zur Schönestraße und zurück zu legen (habe ich das richtig verstanden?) ist eine gute Idee. Deren Fortführung auf die Schönestraße und bis zur Überkinger Straße jedoch nicht.

Die Schönestraße ist fur eine straßenbegleitende Radverkehrsanlage denkbar ungeeignet: An die Kreuzung zur Badstraße und Rosensteinbrücke führen 2 Fahrstreifen; vom rechten von beiden zweigt ein Geradeusfahrstreifen zur Badstraße ab. D. h., an der Kreuzung gibt es 2 Linksabbiegefahrstreifen zur Rosensteinbrücke und einen Geradeausfahrstreifen zur Badstraße.

Wenn da jetzt eine Radverkehrsanlage am rechten Rand angelegt wird, wie sollen dann Radfahrer ungefährdet geradeaus fahren oder links abbiegen können? Das wäre Radfahrergefährdung ersten Ranges:

Ich fahre dort regelmäßig als Radfahrer entlang. Dabei bin ich auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs. Die Kraftfahrzeuge überholen mich mit fürstlichem Abstand auf dem linken Fahrstreifen.

Beim Heranfahren an die Kreuzung mit Badstraße und Rosensteinbrücke kann ich problemlos wählen, ob ich auf dem rechten Linksabbiegefahrstreifen bleiben oder dem von ihm abzweigenden Geradeausfahrstreifen folgen will.

1. Fall: Ich will geradeaus in die Badstraße fahren:

Wenn dort eine straßenbegleitende Radverkehrsführung geradeaus in die Badstraße gelegt würde, wäre die – wie immer in Stuttgart – natürlich zu schmal, um Radfahrern Sicherheit zu bieten (denn sonst bliebe vom Fahrstreifen nichts mehr übrig). Also würden Kraftfahrzeuge die dort fahrenden Radfahrer ohne ausreichenden seitlichen Sicherheitsabstand überholen und sie so gefährden. Das umso mehr, als die Badstraße nach ihrer Linkskurve schmaler wird. So kämen die Radfahrer auf der Radverkehrsanlage in die Klemme. (Auch in der Fortführung der Badstraße zur Überkinger Straße wird die Fahrbahn nicht breiter.)

So, wie es jetzt ist, fahre ich beim Überqueren der Kreuzung geradeaus zur Badstraße mittig auf dem Fahrstreifen. Da überholt mich kein Kraftfahrzeug. Die Fahrbahn geht überdies bergab, sodaß man auch als Radfahrer gut beschleunigen kann. Dann geht es im Gänsemarsch weiter zur Überkinger Straße.

2. Fall: Ich will links abbiegen zur Rosensteinbrücke:

Ich müsste zum Linksabbiegen die geradeaus führende Radverkehrsanlage verlassen und mich auf den rechten der beiden Linksabbiegefahrstreifen einordnen. Das wäre aber kein einfacher Fahrstreifenwechsel sondern ein Einfahren in die Fahrbahn (StVO § 10). Dabei werden mir besondere Sorgfaltspflichten auferlegt. Darüber hinaus ist ja bekannt, wie gerne Fahrzeugführer andere Fahrzeuge in den Fahrweg vor sich einfahren lassen. Da kann man schon mal verhungern.

Und: Wo sollte ich die Radverkehrsanlage verlassen?

Wenn ich es erst kurz vor der Kreuzung tue, kreuze ich (von rechts nach schräg links) den Fahrweg der Kraftfahrzeuge, die vom rechten Fahrstreifen links neben mir in den Geradeausfahrstreifen (zur Badstraße) abzweigen wollen. Das ist eine sehr gefährliche Situation.

Verlasse ich die Radverkehrsanlage früher, habe ich dieselbe Unsicherheit: Wird mir das gewährt, ehe es zu spät ist? Man stelle sich dort Stau vor. Eine Lücke im Fahrzeugstrom abzupassen dauert dann Stunden… Außerdem wird es ganz sicher Kraftfahrer geben, die denken: „Was? Der will mir in den Weg fahren? Bleib auf deiner Spur, du Arsch!“

So, wie es jetzt ist, fahre ich einfach auf dem rechten Fahrstreifen an die Kreuzung heran und folge auf ihm, links abbiegend; der Geradeausfahrstreifen zweigt nach rechts von ihm ab und juckt mich nicht. Entspannteres Linksabbiegen gibt es nicht.

In der Gegenrichtung sieht es auch nicht besser aus: Wenn man mit dem Fahrrad von der Badstraße oder der Rosensteinbrücke kommt und in die Schönestraße fahren will, muss man ebenso den Fahrstreifen, der nach der Kreuzung schmaler wird, in Besitz nehmen, d. h., man muss mittig auf ihm fahren, um gefährdendes Überholen zu verhindern. Im Verlauf der Schönestraße zweigt von ihm dann zuerst nach rechts ein Fahrstreifen ab, der auf die König‐Karl‐Brücke führt. Dann zweigt von ihm nach links ein Fahrstreifen ab, der in dieselbe Richtung wie er selbst – unter der König‐Karl‐Brücke durch zur Mercedesstraße – führt. Auch hier habe ich als Radfahrer sicheres Fahren: Will ich zur Hall‐Of‐Fame, nehme ich den nach rechts abzweigenden Streifen; will ich zur Mercedesstraße, bleibe ich einfach auf meinem Fahrstreifen. Sobald links von ihm der zweite abgezweigt hat, können alle folgenden Fahrzeuge bequem überholen.

Wenn jetzt hier eine Radverkehrsanlage angelegt würde, hätte man erstens das Problem, dass der Fahrstreifen der Schönestraße nicht breit genug ist, um von ihm noch eine für Radfahrer sichere Radverkehrsanlage abzutrennen: Gefährdendes Überholen wäre die Folge.

Zweitens hätte man als Radfahrer wieder dasselbe Problem, wie ich es oben bei der Gegenrichtung beschrieben habe, wollte man sich in Richtung Mercedesstraße einordnen: Kraftfahrzeuge, die auf die König‐Karl‐Brücke wollen, kreuzen den Weg des Radfahrers, der zur Mercedesstraße will.

Ich prophezeie schon jetzt: Erhalten die Schöne‐, die Bad‐ und die Überkinger Straße eine Radverkehrsanlage, werden Radfahrer in Totwinkelabbiegeunfällen sterben. Und alle werden sich wieder fragen: Wie konnte das nur passieren?

In meinem vorigen Kommentar stehen Links, in denen wird es erklärt.

Weil dieser gute Vorschlag (Radfahrerführung über die König‐Karl‐Brücke) einen äußerst gefährlichen Teil (Radfahrerführung auf der Schöne‐, Bad‐ und Überkinger Straße) enthält, gibt es von mir leider nur ein „weniger gut“. Schade um den Vorschlag.

Kommt dieser Vorschlag durch, werden Stuttgarts Verkehrsplaner, die es an einer so einfachen Stelle wie der Kreuzung der Böblinger mit der Christian‐Belser‐Straße nicht schaffen, Radfahrergefährdung zu vermeiden, sich mit Freuden auf die Radverkehrsanlage in der der Schöne‐, Bad‐ und Überkinger Straße stürzen. Die Radverkehrsführung über die König‐Karl‐Brücke werden sie aber bleiben lassen: „Das hält ja den Verkehr auf! Das geht nicht.“

Wenn ich nicht wüsste, wer Stuttgartlove ist, würde ich glatt vermuten, da will jemand die Radfahrer den Kraftfahrern aus dem Weg schaffen. Wo die Radfahrer dann bleiben, ist ihm wurscht.