Inhaber von Jahreskarten und Montaskarten im VVS für Feinstaub-Tage besser entschädigen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

745
weniger gut: -128
gut: 745
Meine Stimme: keine
Platz: 
46
in: 
2017

Die Inhaber von Jahreskarten und Monatskarten tragen als treue Kunden und regelmäßige Nutzer zu erheblichem Maße zur Umweltentlastung und Verkehrsreduzierung bei. Da ist es geradezu ironisch, wenn diese für die mittlerweile sehr häufigen Fahrpreisreduzierungen wegen Feinstaub ausgenommen sind bzw. nur mit einem Fernsehturm-Ticket entschädigt werden. So macht man keine Werbung für die ÖPNV-Nutzung - im Gegenteil, manche überlegen gar ihr Jahresticket aufzugeben. Deshalb: Tage der Feinstaub-Reduzierung am Jahresende ermitteln und als Gutschrift auf den Preis des nächsten Jahresticket verwenden. Nur das wäre fair und vielleicht würden noch mehr sich dann gleich für das Jahresticket entscheiden, wenn klar ist, dass man hinterher nicht "der Dumme" ist.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Es ist das erklärte Ziel, den klassischen motorisierten Individualverkehr im Stuttgarter Talkessel deutlich zu reduzieren. Die im VVS stetig anwachsende Zahl der Zeitticketkunden, welche die umweltfreundlichen Busse und Bahnen regelmäßig nutzen, tragen ganz wesentlich zur Luftreinhaltung in Stuttgart und in der Region bei. Die Kritik von Zeitkartenkunden an der Preisgestaltung des FeinstaubTickets, wie es im Winter 2016/2017 angeboten wurde, ist teilweise verständlich. Durch die wetterbedingte Vielzahl von Feinstaubalarmtagen hat sich in der Tat eine „Unwucht“ zwischen dem Einzel- und 4er-Ticket zum halben Preis und den Preisen der Zeittickets ergeben. Das war so nicht beabsichtigt; aber es war auch nicht absehbar, dass es in der Feinstaubsaison 2016/2017 so viele Feinstaubalarmtage wegen stabiler Inversionswetterlagen gab (insgesamt 85 Feinstaubalarmtage). Da erscheinen die Vergünstigungen für VVS-Jahres-/Zeitticketinhaber (Fernsehturmbesuch, erweiterte Mitnahmeregelung während der Weihnachtsferien) im Vergleich zu den Ermäßigungen bei den EinzelTickets und 4er-Tickets an Feinstaubalarmtagen vergleichsweise gering. Mit der Halbpreisregelung sollten Autofahrer zum Umstieg bewegt werden, eine „Belohnungsaktion“ für Zeitticketkunden stand nicht im Fokus der versuchsweise eingeführten FeinstaubTicket-Regelung. Blendet man einmal die tarifliche Sonderregelung für die Feinstaubsaison 2016/2017 aus, fahren regelmäßige ÖPNV-Nutzer mit einem Monats-/ JahresTicket über das ganze Jahr hinweg dennoch regelmäßig günstiger als beim Kauf von Tickets des Gelegenheitsverkehres. Auch während der Feinstaubsaison 2016/2017 ist die Zahl der Abonnenten im VVS weiter gestiegen. Zudem erfolgten Leistungsverbesserungen, die allen Fahrgästen zu Gute kamen, wie z.B. die Stadtbahnlinie U19, die künftig dauerhaft betrieben werden soll. „Entschädigungsaktionen“ für Stammkunden waren vor diesem Hintergrund nicht erforderlich, denn den Stammkunden ist ein gutes Angebot wichtiger als einmalige Zuwendungen. Im Übrigen soll das Feinstaubticket für die Zukunft modifiziert werden, um eine Kannibalisierung der Zeittickets zu vermeiden und eine höhere Akzeptanz bei den Stammkunden zu erzielen.

Kommentare

11 Kommentare lesen

Sie können doch nicht die Preisreduktion an Feinstaubtagen zum Anlass nehmen wollen, ihren Kaufvertrag für ihr Jahresticket rückwirkend noch mindern zu wollen. Sie haben sich entschieden, zu genau diesem Preis das Ticket zu erwerben - warum auch immer. Der Kaufvertrag ist geschlossen und bleibt gültig. Es bleibt ihnen ja die Möglichkeit, sich zukünftig für eine andere Art der Fortbewegung zu entscheiden, beispielsweise Fahrrad, Rollerblade, zu Fuß, erwachsenen-Roller, Hüpfball, oder auch der Kauf eines Autos wäre ihre alleinige Entscheidung, auf die keiner einen Einfluss nehmen dürfte.
Aber genauso wenig dürfen sie einen Einfluss nehmen, ob öffentliche Mittel eingesetzt werden, um den Feinstaubgehalt in der Atemuft der Bevölkerung abzusenken, wenn dieser gesundheitlich bedenkliche Werte überschreitet.

Erinnert mich ein bisschen an die Schulzeit: Wenn der bekommt, will ich auch.....

Diese lächerliche Entschädigung bei gleichzeitig ständig steigenden Preisen für die VVS-Abos und mittlerweile Störungen 1 x Woche pro Arbeitsstrecke führen dazu, dass das Jahresabo für immer mehr Menschen unattraktiv wird. Ich habe nach 12 Jahren ÖPNV-Nutzung mein Abo gekündigt und werde auf ein Auto umsteigen müssen. Einige meiner Kollegen sind in einer ähnlichen Situation und entscheiden sich/bleiben auch beim Auto.

@bebeauty Bloß eine Störung pro Woche? Sie scheinen nicht auf die S-Bahn angewiesen zu sein - sie Glückliche(r)! Ich nutze seit fast 40 Jahren den VVS und muss feststellen, dass es in den letzten Jahren bergab geht! Selbst die bisher zuverlässige SSB scheint vom S21-Virus befallen zu sein (Ausfallende, verspätete Bahnen etc.). Und dafür immer mehr Geld zahlen zu müssen ist eine Frechheit. Ich bedauere, bisher keinen Führerschein gemacht zu haben (in Stuttgart war das bisher auch nicht nötig), denn heute wäre ich froh, ich hätte einen. Im Auto stände ich zwar im Stau, hätte es aber bequemer (Sitzplatz, keine Ohnmacht, Musik etc.) und wäre nicht auf die Kommt-sie-oder-kommt-sie-nicht-S-Bahn-Stuttgart angewiesen!

Ja. Ich habe auch eine Jahreskarte und hatte auch schon diesen Gedanken. Klar ist der billige Preis ein Anreiz für Auswärtige, das Auto stehen zu lassen. Aber aus dem Blickwinkel eines Jahresaboinhabers werden diejenigen preislich bevorzugt, die uns den Feinstaub erst in die Stadt gebracht haben und wir, die bereits die Umwelt schützen, indem wir den ÖPNV nutzen, werden preislich schlechter gestellt. Hier muss dringend eine Anpassung her.

Ich habe auch ein Jahresticket und finde die "Fernsehturm-Entschädigung" recht dürftig. Dann gilt der Gutschein auch nur bis Mitte April. Er könnte ja wenigstens unbefristet gelten! Ich fände es aber passender, wenn der VVS auf die nächste Preiserhöhung für Jahresabonnenten verzichten würde. Das käme fairer rüber!

also gut, dann steigen wir halt alle wieder aufs Auto um. Mal schaun, ob es dann mit der Pünktlichkeit morgens besser klappt.

Ich habe auch eine Jahreskarte seit vielen Jahren.Ich finde es sehr ungerecht, dass die Jahreskartenbesitzer keinerlei Ermässigungen bekommen bei Feinstaub.Wir sind treue Mitglieder und von uns kommt jedes Jahr ein hoher Beitrag.
Feinstaub-Redzuierung am Jahresende ermitteln und eine Gutschrift ist das mindeste.Die Fahrgäste beim Bus bezahlen immer nurein Kinderticket.Das gibt Frust für die treuen Jahreskartenbesitzer.

Als Zeitkarteninhaber sollte man bei Feinstaubalarm immer 1 Person kostenlos mitnehmen können wie zuletzt in den Weihnachtsferien praktiziert.

@MaNowy: Volle Zustimmung!

Als Abozahler finanziere ich den Gelegenheits-VVS-Nutzern ihr halbes Ticket, damit sie mit dem gesparten Teil wieder ihren SUV betanken können? Danke Herr Bürgermeister Kuhn, als SSB-Vorstand ist Ihnen wohl die Phantasie durchgegangen..