Förderprogramm für Erdgas-Tankstellen betreiben

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Feinstaub, Luft
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

281
weniger gut: -121
gut: 281
Meine Stimme: keine
Platz: 
1812
in: 
2019

Erdgasfahrzeuge (CNG) sind eine sinnvolle, saubere und potentiell nachhaltige Alternative zu Benzin oder Diesel:
- Sehr saubere Verbrennung
- Geringer CO2 Ausstoß (20-25% Ersparnis gegenüber Benzin)
- Steuervergünstigungen bis 2025
- Verfügbarkeit der Modelle und Motoren
- Günstige Fahrzeug-Preise durch serienreife Verbrenner-Technologie (relativ zu E-Autos)
- Gute Reichweite der Fahrzeuge
- Biogas kann bis 100% beigemischt werden, das heißt der Verbrennungsmotor kann komplett regenerativ betrieben werden.

Biogas lässt sich Klimaneutral aus Bioabfällen wie Rest-Stroh, Mist, Gülle etc gewinnen; diese Ressourcen sind in großen Mengen vorhanden. Alternativ lässt sich Biogas aus (Überschuss-) Strom und CO2-Abgasen aus Industrieanlagen gewinnen; Audi und MAN sehen darin großes Potenzial.

In Augsburg werden die Stadtbusse mit 100% Biogas (Bio-Methan) quasi vollkommen nachhaltig betrieben und das sehr preisgünstig:
https://www.br.de/mediathek/video/gruene-kraftstoffe-wie-die-politik-bre...

In Stuttgarter Stadtgebiet gibt es aber leider nur eine sehr geringe Anzahl von Erdgas-Tankstellen; eine schnelle Internet-Suche liefert gerade zwei sichere Treffer, eine in Vaihingen und eine in S-Ost (bei den sonst angezeigten Tankstellen müsste man genauer hinschauen, zwei Stichproben waren negativ). Mit einem derart lückenhaften Tankstellennetz ist die Anschaffung eines Erdgasfahrzeugs sehr unattraktiv.

Vorschlag: Die Stadt fördert sofort fünf zusätzliche, gleichmäßig übers Stadtgebiet verteilte Erdgastankstellen, die bis Ende 2019 zur Verfügung stehen sollen, sowie fünf weitere bis Ende 2020. Die von der Stadt geförderten Erdgastankstellen verpflichten sich, ihren Kunden 100% Biogas (Bio-Methan) zu liefern.

Einen ähnlichen Vorschlag aus dem Jahr 2013 findet man unter 5189; leider gab es seitdem kaum Fortschritte.

Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasfahrzeug
https://de.wikipedia.org/wiki/Biogas

Kommentare

14 Kommentare lesen

Unbedingt, insbesondere auch für Bio-Methan-Gas - siehe auch das Video vom Bayr. Rundfunk / "Kontrovers"/ Thema "Grüne Kraftstoffe" mit Beispiel Augsburg

Liebe Irmgard, danke für den Kommentar! Den Link und einige Aspekte aus dem tollen Video habe ich noch eingebaut. Ich hoffe, das ist in Ihrem Interesse!

Ich sehe bei diesen Gasen keine regenerative Gewinnungsart. Es geht nicht um den Ausstoß von Abgasen, sondern darum, dass keine fossilen Energieträger verwendet werden, auch nicht wenn sie als Abfallprodukte aus der chemischen Industrie zur Verfügung stehen. Soll doch die chemische Industrie selbst sehen, wie sie ihre Abfallprodukte aus ihren chemischen Prozessführungen sinnvoll und wirtschaftlich verwertet und vermarktet ! Auch die Biogase aus der Landwirtschaft sind keine Grundlage für ein ökologisches Kreislaufprinzip. Der Flächenverbrauch führt in jedem Fall zu höheren Lebensmittelpreisen. Außerdem fällt nur in der industrialisierten Landwirtschaft "überschüssiger" Grünschnitt an, weil vor der Aussaat der Boden mit einem Kunstdünger versorgt wurde. Dazu muss man aber wissen, dass für ein Kilogramm Kunstdünger so viel Energie aufgewendet werden muss, wie in 1,4 bis 1,8 Litern Erdöl enthalten sind. So lange also die Kunstdünger nicht mit regenerativem Strom hergestellt werden, kann man nicht von Bio-Gas, etc sprechen, sondern bei diesem Gas handelt es sich um ein Abfallprodukt der Petrochemie und der industrialisierten Landwirtschaft.

@PS: Jetzt machen Sie mich aber ganz schön neugierig, wie Sie sich eine saubere bzw. nachhaltige Mobilität vorstellen.

Gülle wird heute auf Felder gekippt und verseucht das Grundwasser. Der Inhalt der Biotonne oder Abfälle aus Molkereien etc. können eingesetzt werden, in dem Video ist primär von überflüssigem Rest-Stroh die Rede. CO2-Abgase aus Industrie-Anlagen wird es wohl noch eine Weile geben. Warum diese Ressourcen nicht sinnvoll einsetzen? Aber ich gebe Ihnen Recht in dem Punkt, dass die Überdüngung von Grünflächen zur anschließenden Biogas-Gewinnung, wie sie heute weitläufig praktiziert wird, der falsche Weg ist. Oft werden dabei die Wiesen auch zu früh gemäht und Insekten die Lebensgrundlage entzogen.

Ihre Argumentation beschränkt sich auch rein auf Nachhaltigkeit, in Stuttgart haben wir aber ein massives Problem mit Luftverschmutzung. Mit CNG Kraftstoff erreichen sie eine CO2-Bilanz vergleichbar mit Diesel oder besser, aber ohne die Nachteile der Diesel-Abgase bzw. aufwendige Technik zur Abgas-Nachbehandlung.

@ lockenkopf
Wenn Gülle ausgebracht wird auf einem Bio-Betrieb handelt es sich um eine geringe Menge, denn es sollten nur so viele Tiere gehalten werden, wie die Grünfläche des Betriebes ernähren kann - also keine industrielle Massentierhaltung !
Die Abfälle aus der sogenannten Bio-Tonne sind größtenteils nicht "Bio" sondern konventionell, weil Kunstdünger, Spritzmittel und schwere Landmaschinen verwendet wurden, die den Boden verdichten und Treibstoffe verbrauchen. Echte Bio-Abfälle gehören kompostiert und dann nach 3 Jahren auf dem Feld ausgebracht.
Bei den Resten aus industrielle Produktion handelt es sich nicht um CO2, sondern um Stoffe, welche noch exotherm oxidiert werden können mit Luftsauerstoff und das Weltklima aufheizen. Es ist grundsätzlich nicht Aufgabe der privaten Mobilität, die CO2-Bilanz der Chemischen Industrie zu verbessern, indem (ansonsten teurer) Abfall über Verbrennungskraftmaschinen in Klima schädliches CO2 und andere Schadstoffe umgewandelt wird. Verlockend ist das, aber eben auch genauso Klima schädlich ! Auch die Chemische Industrie ist aufgefordert ökonomisch und ökologisch zu handeln und langfristig im Auge zu behalten, dass ab 2050 kein fossiler Rohstoff mehr gefördert werden darf(Klimaschutzabkommen 2015, Paris).
Ich habe schon einige Vorschläge hinsichtlich der Wasserstoff-Produktion und - Nutzung gemacht. Für die bessere Lagerung und Nutzung in Flugzeugen kann dieser noch veredelt werden in Ammoniak, Methan, etc..., allerdings immer mit einem erheblichen Wirkungsgradverlust zu regenerativen Strom auf Photovoltaik und Windkraft. Mehr Möglichkeiten gibt es leider nicht.

Sie scheinen zu hundert Prozent auf Wasserstoff zu setzen, wenn ich das richtige interpretiere.
Ich würde eher auf einen Energiemix setzen, wobei CNG-Antrieb sofort die Diesel-PKW ersetzen kann.
Zu Wasserstoff-Tankstellen siehe auch:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/50910

@lockenkopf
Es gibt aus thermodynamischer und chemischer Betrachtungsweise derzeit keine regenerative Alternative zur Wasserstoff-Technik und den daraus gewonnenen Treibstoffen, wie Ammoniak, Methan, usw. Um einen solchen Treibstoff zu gewinnen, benötigt man chemische Elemente, welche überall auf der Welt verfügbar sind, weil ansonsten eine Völkerwanderung von den armen zu den reichen Ländern einsetzen würde. Nach dem "Bohr'schen Atommodell" sind dies die Elemente Wasserstoff, Stickstoff(als N2 in der Luft) und CO2 in der Luft (demnächst bei 1,5% und viel zu viel !). Andere chemische Elemente stehen nicht zur Verfügung. In Stuttgart wird derzeit an der Verbindung von Wasserstoff und CO2 geforscht ( https://www.zsw-bw.de/forschung/regenerative-kraftstoffe/themen/power-to... ). Allerdings sollte beachtet werden, dass auch nicht regenerative Stoffe (wie z.B Baustoffe) hinterher daraus hergestellt werden könnten. Es könnte somit schneller, als man sich das heute noch vorstellen kann, zu einer CO2-Armut in der Atmosphäre kommen, was das Pflanzenwachstum sehr negativ beeinflussen dürfte und somit auch die Grundlagen der Menschheit auf dieser Erde. Ammoniak wäre in dieser Hinsicht unproblematischer.
Der Energie-Mix mag als eine Zwischenlösung in Frage kommen, wie auch die Akku-Speichertechnik mit weltweit begrenztem Lithium-Vorkommen, aber durch die Einführung würde der Druck auf die Entwicklung der Wasserstoff-Technik genommen werden, - mit dem großen Risiko verbunden, dass 2050 keine brauchbare Lösung für die praktische Anwendung zur Verfügung stehen könnte und es dann reihenweise zu immer neuen Kriegsschauplätzen rund um die Welt kommen dürfte. Bisherige Infrastrukturen könnten dann ohne fossile Energiezufuhr nicht mehr aufrecht erhalten werden. Bei dieser Thematik: "Umstellung von fossil auf regenerativ" sind daher technischer und volkswirtschaftlicher Sachverstand von Nöten, um heute keine falschen und später, in einigen Jahrzehnten, verhängnisvollen Fehlentscheidungen zu treffen.

Danke für den Link: H2 aus Elektrolyse wird mit CO2 zu Methan (CNG), steht da. Als Kraftsoff verbrannt pustet man dann das CO2 wieder zurück in die Athmosphäre. Methan kann man auch aus organischem Abfall gewinnen, der steht auch weltweit zur Verfügung. Zu guter letzt geht es immer darum, die Energie der Sonne (regenerativ) zu speichern, sei es als Wasserstoff, Methan, Strom (Batterie), Warmwasser oder sonst wie.
Verstehe noch nicht genau Ihr Problem.
CNG Technologie ist serienreif und sehr sauber; nur die Politik setzt weiter auf den Diesel.
Und Wasserstoff sehe ich persönlich eher als eine Zukunftsvision.

@lockenkopf
Organischer Abfall steht nur dann zur Verfügung, wenn fossile Energieträger zuvor eingesetzt wurden. Das kann in zweierlei Hinsicht erfolgen: Man nutzt den Energiegehalt, also die Wärmeenergie, welche bei der Verbrennung entsteht und betriebt damit die chemische Reaktion zur Herstellung des Kunstdüngers, oder das Erdöl, Erdgas oder Kohle werden chemisch am Herstellungsprozess mit beteiligt. Auch wäre eine Kombination von beiden Varianten denkbar. In jedem Fall aber ist Kunstdünger ohne fossile Energieträger nicht herstellbar. Das gilt auch für Spritzmittel und den Betrieb großer Landmaschinen. Somit handelt es sich bei dem in der Vergasungsanlage abgelieferten Grünschnitt nicht um regeneratives BIO-Material, sondern um ein Abfallprodukt der industrialisierten Landwirtschaft, bzw. der Mineralölindustrie (die ja bis 2050 überwunden werden soll, um die Klimaaufheizung zu stoppen ).
Bei der Methanproduktion gibt es (für mich) noch folgende Unklarheit: Was passiert wenn mehrere Milliarden Menschen auf der ganzen Welt zeitgleich und über einen Zeitraum von Jahrzehnten und Jahrhunderten CO2 aus der Erdatmosphäre entnehmen ? Ein Teil davon könnte regenerativ zur Mobilität, zum Heiz, oder für industrielle Prozesse genutzt werden. Aber genau so gut könnten aus dem Methan durch weitere chemische Prozesse beispielsweise Baumaterial, oder andere nützliche Dinge hergestellt werden(Kunststoffe), die dann über einen langen Zeitraum Bestand haben, also nicht unmittelbar als CO2 wieder zurück an die Erdatmosphäre abgegeben werden. Dann könnte das Gegenteil vom aktuellen Zustand, dem CO2-Überschuß, nämlich ein CO2-Mangel eintreten, der sicherlich auch drastische Folgen auf das Weltklima hätte.(Nun verstanden, was gemeint ist ?)
Wasserstoff kann in Schiffen, LKWs, Bussen, Autos, Fahrrädern derzeit schon eingesetzt werden. Was nun allerdings noch fehlt ist eine große Weltkonferenz, um die technischen Standards dafür zu besprechen, um im Anschluss konkrete Normen ausarbeiten zu lassen. Dabei müsste es natürlich auch um lagerfähige und vielleicht flüssige fossile Treibstoffe für die Luftfahrt gehen. Ohne einen neuen Standard auf fossiler Basis wird die Mobilitäts-Wirtschaft massiv einbrechen, mit jedem Jahr mehr, wo wir uns 2050 nähern werden. Der "Spielball" liegt eindeutig bei der Politik.

@PS

Ich verstehe immer noch nicht genau, ob Sie meinen Vorschlag mit den CNG/Bio-Methan Tankstellen kritisieren oder unterstützen.

Sie verweisen auf einen Link zum zsw-bw, der aussagt, dass CNG/Bio-Methan die am besten geeignete Form der Speicherung von Sonnenenergie ist, da Verteilnetz mit riesiger kapazität vorhanden und mit heutiger Technologie als Mobilitätslösung einsetzbar. Da steht auch, dass für reinen Wasserstoff das äußerst kostspielige Verteilnetz fehlt und wohl nie mit vergleichbarer Kapazität verfügbar sein wird.

Ich gehe vom Ist-Zustand aus und versuche Lösungswege aufzuzeigen; kleine Schritte. Sie reden eher von einer perfekten Welt, aber ich sehe Ihren Plan noch nicht, wie man dahin kommen soll. Und das Thema Luftreinhaltung in Stuttgart ist mir sehr wichtig, darauf gehen Sie nicht ein.

Dass die Atmosphäre einen gewissen Anteil an CO2 braucht, ist hinlänglich bekannt, sonst friert alles zu. Wir sollten also nicht wieder zuviel entnehmen. Im Moment haben wir aber das Problem, dass immer mehr hinzukommt und das mit zunehmender Geschwindigkeit.

@ lockenkopf Ich unterstütze den Vorschlag ganz klar nicht, weil er ab 2050 nicht mehr funktionieren wird. Es macht doch auch überhaupt keinen Sinn, wissenschaftliche Kapazitäten an eine Technologie zu binden, die auf der Basis von fossilen Energieträgern funktioniert. Statt dessen ist es allerhöchste Zeit, die Wasserstoff-Technik in marktreife Produkte für die Anwendung zu überführen. CNG-Technik macht höchstens einen Sinn bei speziellen Anwendungen, wie dem Flugbetrieb, weil dort kein Wasserstoff verwendet werden kann. Um aus Solarstrom CNG herzustellen, benötigt es viel elektrischer Energie aus regenerativen Energieerzeugungsanlagen (Photovoltaik und Windkraft) und dabei gehen dann ca 90% ungenutzt verloren. Außerdem gibt es auch noch die NH3-Technik, die kein CO2 aus der Atmosphäre benötigt:
https://www.greencarcongress.com/ammonia/

Die Aussage von ZSW bewerte ich als rein subjektiv. Kein Forscher würde sein eigenes Forschungsprojekt öffentlich in Zweifel ziehen. Das Verteilnetz für Wasserstoff ist realisierbar und in jedem Fall zukunftsweisend über das Jahr 2050 hinaus. Was Sie als "kleine Schritte" bezeichnen, blockiert den richtigen Weg zu einer regenerativen Umstellung auf Wasserstoff. Man kann sich nur für das Eine, oder das Andere entscheiden. Schließlich ist ja auch noch ein riesiges Normen-Werk weltweit in allen Landessprachen zu verfassen und dafür könnten die 30 Jahre vielleicht gerade so ausreichen.

Die Luftreinhaltung in Stuttgart kann nur gelöst werden, wenn die Bürger/innen von ihren momentan sehr abgehobenen Ansprüchen zurück kehren und wieder Kontakt zur Erde aufnehmen. Das will heißen, wir brauchen zukünftig weniger Mobilität bei Personenbewegungen und Gütern. Dies kann durch regionale Erzeugung, Vertrieb und Einkauf erfolgen, sowie durch funktionierende Stadtteil-Quartiere mit Fachhandel und -handwerk, industriellen Arbeitsplätzen, Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen und sportlichen Angeboten. Dann würden viele Bewegungen entfallen und die Luftbelastung sinken. Es sind nämlich nicht nur die Abgase aus den Abgasrohren, sondern auch ständige Aufwirbelungen von Abrieb bei Reifen, Bremsklötzen und Fahrbahnoberflächen, welche die Luftqualität negativ beeinträchtigen.

Um den momentanen CO2-Überschuß zu mindern, wären CO2-Entnahmen natürlich wunderbar, aber wenn so eine "Büchse der Pandora" einmal geöffnet ist, kann man den daraus entwichenen Geist wohl kaum mehr wieder einfangen. Man stelle sich vor, die Leuten könnten sich dann überall ihre Anlagen zu Methan-Produktion kaufen, so wie heute die privat genutzten PKWs ...

Wasserstoff ist teuer. Das macht erst mal Sinn für große Fahrzeuge wie Lokomotiven, Schiffe, Lastwagen und Busse. Für PKW ist CNG ideal und es lässt sich mehr oder weniger nachhaltig gewinnen oder beimischen. Auch Wasserstoff in kleinen relativen Mengen kann beigemischt werden.
Ich schaue mir die gleichen Quellen an wie Sie, komme aber auf andere Schlussfolgerungen. Auf das Jahr 2050 will ich nicht warten.
Für die interessante Diskussion und die guten Quellen bedanke ich mich aber recht herzlich!

Wasserstoff ist mittlerweile in militärischen Kreisen sogar als Notebook-Akku in Gebrauch. Als Ebike-Treibstoff ist er auch schon fast serienreif (nur die Infrastruktur fehlt noch): https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/50485
Wasserstoff ist derzeit noch 3 Mal teurer als fossiler Treibstoff, aber nur deswegen, weil nicht in Großanlagen produziert wird. CNG ist(und bleibt immer) eine Mischung aus fossilem Treibstoff und Wasserstoff. Daher ist es eine Lösung bis maximal 2050(die es dann im Anschluss nicht mehr geben wird). Es ist unwahrscheinlich, dass in diesen 30 Jahren unter wirtschaftlichen Aspekten ein neuer Marktbereich erschlossen werden kann, zumal die Wasserstoff-Technik "in den Startlöchern" steht(extrem lange Laufzeiten in der Energieversorgung). Die hauptsächliche Problematik besteht darin, dass es nur eine Gas-Infrastuktur gibt, derzeit für die Zusammensetzung des Erdgases genormt. Nach meiner Meinung wäre eine Umstellung auf Wasserstoff sinnvoller, als die Beimischung von Wasserstoff zum Erdgas. Die Wasserstoff-Technik würde ansonsten blockiert. Sie ist aber über 2050 hinaus die zukunftsweisendere Technologie, weil sie ohne fossile Energie auskommt. Die Zielsetzung ist tatsächlich, sich bis 2050 für ein neues Gesamtenergieversorgungssystem auf regenerativer Basis zu entscheiden und dieses auch noch überall in die Praxis umzusetzen - wirklich sehr ambitioniert !

Meine Vision wären Solarstädte, oder Solardörfer, die mit elektrischer Energie aus Photovoltaik und Windkraft(wo möglich und sinnvoll) vollständig versorgt würden - bezuschußt aus dem Forschungshaushalt. Tagsüber sollte so viel wie möglich des überschüssigen Stroms in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden. Dazu sollten Gleisfahrzeuge, Binnenschiffe, Busse, an der Oberleitung geführt werden und (gleichzeitig)im Tank Wasserstoffgas erzeugen und speichern. Genauso sollten Wohn- und Gewerbegebäude mit Hydrolyse-Geräten standardmäßig ausgestattet und mit Solarfassaden und Dächern versehen sein. Dann könnte auch dort den Tag über Wasserstoff erzeugt und gespeichert werden. Alle diese Speicher sollten über das Internet beim Stromversorger registriert sein, jeweils mit einer eindeutigen ID(Computernummer). Der Stromanbieter sollte dann nachts Zugriff bekommen auf den gespeicherten Wasserstoff, um ihn über die zugehörigen Brennstoffzellen wieder zurück in elektrischen Strom in angepasster Menge verwandeln zu können und ins Stromnetz einzuspeisen. Die Eigentümer des gespeicherten Wasserstoffs(Fahrzeugbesitzer, oder Gebäudebesitzer) sollten jeweils festlegen können, wie weit ihr Wasserstoff-Speicher vom Stromanbieter entleert werden darf, damit noch genug übrig bliebe, um beispielsweise am anderen Tag damit noch zur Arbeit fahren zu können (auf Strecken wo keine Oberleitung verlegt wäre, z.B Nebenstraßen).

Unter gar keinen Umständen sollte weiterhin nur "herum getrödelt" werden, weil sonst 2050 möglicherweise schlimme militärische Auseinandersetzungen drohen könnten. Es handelt sich also wirklich um eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe, die fossilen Energiequellen abzuschalten und bis 2050 durch regenerative zu ersetzen. Dessen sollten sich alle Beteiligten zu jedem Zeitpunkt voll bewusst sein.

Ich bedanke mich auch bei Ihnen für die sachliche Argumentation ihrer Standpunkte und Auffassungen!