Wasserstoff-Tankstellennetz in Stuttgart einrichten

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Weitere
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

415
weniger gut: -61
gut: 415
Meine Stimme: keine
Platz: 
944
in: 
2019

Wasserstofftankstellen gibt es im Stuttgarter Umkreis bislang nur am Flughafen und in Fellbach. Derzeit läuft in der Landeshauptstadt ein Pilotprojekt in der Talstraße im Stuttgarter Osten. Wenn alternative, klimafreundliche Antriebe in Zukunft eine Rolle spielen sollen, lohnt es sich schon heute die Bedingungen zu schaffen, indem die Landeshauptstadt ein dichtes Netz an Wasserstofftankstellen anbietet. Aus Platz sparenden Gründen empfiehlt sich, die Zapfsäulen der rund 100 Tankstellen zu nutzen. Die Kosten für den Einbau könnten über das EU-Förderprogramm „Horizont 2020 - Rahmenprogramm für Forschung und Innovation“ bezuschusst oder ggf. vollständig übernommen werden, unabhängig davon, ob öffentliche Einrichtungen oder private Unternehmen damit wirtschaften können.

Freilich ist die Herstellung von Wasserstoff energieaufwändig und ist nur klimaneutral, wenn dieser mit erneuerbaren Energien hergestellt wird. Doch in Phasen, wo es überschüssigen Strom gibt, wäre die Herstellung von Wasserstoff ein Energiespeicher jenseits der Pumpspeicherkraftwerke. Manchmal muss der Staat sogar dafür zahlen, dass übergroße Strommengen von anderen Staaten abgenommen werden, weil sonst das deutsche Stromnetz kollabiert. Bei einer Wasserstoffherstellung gäbe es diese Probleme nicht mehr.

Langfristig gibt es mit einer Etablierung von Wasserstofffahrzeugen die Möglichkeit, einen technologischen Vorsprung im Bereich der Mobilität zu erzielen. Würden Autos nur noch Wasser ausstoßen, wären einige Luftprobleme gelöst. Ebenfalls könnten begrenzte Ressourcen wie Öl bei Benzinautos oder Lithium bei Elektroautos geschont werden. Mit dieser Technik könnten Arbeitsplätze für die Kolben-, Zylinder, Ventilherstellung erhalten bleiben und der Wirtschaftsstandort wäre unabhängiger von zu Ende gehenden Treibstoffen.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Finde ich sinnvoll. Neben Wasserstofftankstellen müssten flächendeckend Stromtankstellen entstehen, dafür muss aber auch die Infrastruktur geschaffen werden. Stuttgart kann in Deutschland führend sein, man muss es wollen und ohne Invest ist das nicht möglich

Was ist mit synthetischen Kraftstoffen? Auch diese können mit überschüssigem Ökostrom hergestellt werden, schonen begrenzte Ressourcen, erhalten Arbeitsplätze und sind sicherer und besser transportierbar als Wasserstoff.

Wasserstofftankstellen ist eine super Idee!!

Gute Idee, Wasserstoffautos haben das Akkuproblem nicht, ihnen sollte die Zukunft gehören

Ganz wichtiger Beitrag zum Thema Klimaschutz : wo sind die wasserstoffbetriebenen Busse, Lkws und Kleintransporter ? Wo die
Aufbereitung oder Umwandlung synthetischer bzw. Chemie-Abfallstoffe, wo die Infrastruktur für Kraft-Wärme-Kopplung und
Nahwärmenetze und Speichertechnologie ? Jedenfalls wäre das für Stuttgart nicht nur im Bereich Pkw-Verkehr ein entscheidender
Bereich zum Thema (Stadt-)klima und Umstellung auf Erneuerbare Energien. Dazu gabs übrigens auch eine Radiosendung am 13.2. (Länderzeit/DFunk) " Setzen Politik und Wirtschaft zu wenig auf Wasserstoff ?"

Generell befürworte ich die Förderung alternativer, sauberer Kraftstoffe. Allerdings erscheint mir Bio-Methan sinnvoller als Wasserstoff. Bei Wasserstoff muss man das Auto um den Tank herum designen und das wollen die PKW-Hersteller auf keinen Fall. Die Lagerung ist nicht trivial, speziell in Wohngebieten.

In Hamburg wurden die Wasserstoff-Busse gerade wieder eingestellt:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/hamburg-hochbahn-schafft-wasserstoffb...

In Augsburg nehmen sie 100% Bio-Ethan für die Stadtbusse, das funktioniert und ist billig:
https://www.br.de/mediathek/video/gruene-kraftstoffe-wie-die-politik-bre...

Das Problem ist die Politik, die nicht auf Biogas setzen will; dem sollten wir entschlossen entgegenwirken.

Siehe auch meinen Vorschlag 52907:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/52907

Die Vorschläge könnten aber auch zusammengelegt werden.

Man sollte natürlich auch im Hinterkopf behalten, dass die Politik die batteriebetriebene E-Mobilität massiv fördert und fordert, das könnte also auch ein Aspekt sein, die Hamburger Busse wieder abzuschaffen.

Ich bin überzeugt davon, dass Wasserstoff in Kombination mit regenerativ gewonnenem Strom der weltweit einheitliche Ersatz für die derzeit verwendeten fossilen Energieträger werden wird.
Zum Thema gibt des den Link zur Sendung von Deutschland-Radio vom 13.02.2019:
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/02/13/setzen_politik_und...
Dort wird gesagt, dass die Umwandlung von regenerativem Strom in gasförmigen Wasserstoff unter Überdruck(700 bar) einen Wirkungsgradverlust von 63% hätte und dieser auf 90% weiter ansteigen würde, wenn daraus Ammoniak, Methan, oder ein anderer synthetischer Energieträger hergestellt würde. Das heißt dann aber im Umkehrschluss auch, dass so viel wie möglich mit Oberleitungsstrom gefahren werden müsste, zumindest tagsüber. Weiterhin sollten die Fahrzeuge und Gebäude mit Wasserstoffproduktionsanlagen ausgerüstet sein ( http://atawey.com/ ), um tagsüber so viel wie möglich Strom in Wasserstoff umwandeln zu können. Mit diesem könnte dann (bei vernetzter Technik) das Stromnetz nachts aufrecht erhalten bleiben. Also, dass beispielsweise der Stromnetzbetreiber online erkennen kann, in welchen Wasserstoffspeichern in Fahrzeugen und Gebäuden sich gerade nicht benötigter Wasserstoffüberschuss befindet und er diesen mit elektronischer Anfrage über die Aktivierung der zugehörigen Brennstoffzellen anfordern kann. Somit wären Fahrzeuge und Gebäude intergraler Bestandteil einer zukünftigen Energieversorgung.

Es gibt mittlerweile die ersten Fahrräder mit Brennstoffzelle und Wasserstoff-Kartuschen zum Wechseln und NJachfüllen:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/50485 ("RegioRadStuttgart" soll Wasserstoffbetriebene EBikes anschaffen und zum Testen bereit stellen)

Auch gibt es schon seit 100 Jahren Strom getriebene Fährschiffe, die ihren Strom über die Oberleitung beziehen:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/52568 (
Oberleitungen für Neckarschiffahrt verlegen - Schiffsdiesel abschalten - NOx einsparen)

Auch Züge, Seil, oder Schwebebahnen können, bzw. könnten zukünftig so betrieben werden.

Innenstadt autofrei ... und es erübrigt sich alles