Radwege grundsätzlich als eigenen Verkehrsraum planen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

567
weniger gut: -247
gut: 567
Meine Stimme: keine
Platz: 
401
in: 
2021

Radwege sollen nicht im Straßenraum, sondern abgetrennt davon (zum Beispiel durch eine Betonwand) geplant und ausgeführt werden. Es gibt zu viele Unfälle wegen einer unaufmerksamen geöffneten Fahrzeugtüre (Olgastraße) - auch querende Fahrzeuge (Theodor-Heuss-Straße) kamen schon vor.

Kommentare

20 Kommentare lesen

Ich möchte diesen Vorschlag unterstützen. Im "Fahrradland" Holland sind die Radwege überwiegend separat. Dies führt zu mehr umwelt- und klimafreundlichem Radverkehr und insgesamt mehr Sicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen (Quelle bspw. Radfunk Deutschland). An Stellen, an denen sich die Verkehrswege kreuzen, sollte es Bodenwellen für beide Bereiche geben, damit die Fahrenden zum Abbremsen gezwungen sind und Unfälle automatisch verhindert werden. Das Konzept hat sich in den Niederlanden bewährt und sollte uns als Modell dienen.

Zitat "Radwege sollen nicht im Straßenraum, sondern abgetrennt davon (zum Beispiel durch eine Betonwand)"
Per Betonwand abgetrennt vom Gehweg und vom Pkw-Verkehr - so muß das sein. Einschließlich Benutzungspflicht.
Wie wir das dann mit dem Querverkehr hinkriegen, müssten wir noch schauen. Bodenwellen sind's nicht, denn die verursachen nur unnötig Lärm beim Überfahren durch Pkw.
Das ist der erste Radverkehrs-Vorschlag in diesem Forum, den ich unterstützen kann.

Ich gebe zu bedenken, dass Betonwände unaufmerksam querenden Verkehr an Kreuzungen und Grundstück Ein‐/Aus‐Fahrten nicht verhindern, weil sie da unterbrochen sind, es sei denn, man würde mit durchgehenden Wänden diesen Verkehr ganz verhindern.

Darüberhinaus bedeuten Abtrennungen, dass Radfahrer/‐fahrerinnen nur noch indirekt links abbiegen können. Das ist damit verbunden, einmal mehr auf Grün zu warten als bei direktem Linksabbiegen.

Desweiteren sind dann Radfahrer aus der Wahrnehmung, weil sie so sehr am Rand fahren. Dann geschehen Unfälle, wie bei Vorschlag Nr. 61878 ( https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/61878 ) dargelegt.

Hier wird geschützte Infrastruktur gefordert, die das Abtrennen von Auto- und Radverkehr sicher macht. Das das einfach umgesetzt werden kann, sieht man in Holland. Natürlich kann man nicht nur eine Leitplanke errichten, man muss schon den gesamten Radverkehrsraum überarbeiten, inklusive Möglichkeiten des Linksabbiegen. Ungeschützte Radwege haben besonders zur Folge, dass sie zugeparkt werden- und zwar genau von jenen Autofahrern, die stets drauf pochen, dass Radfahrer auf Radwegen fahren sollen.

Dem Vorschlag stimmen sicherlich viele zu und gesicherte Infrastruktur ist das einzig sinnvolle Ziel. Die Idee ist nicht neu und scheitert meist an einem Punkt: Infrastruktur für Radfahrende kommt nicht aus der Luft, sondern wird in bestehende Spuren integriert, was immer einen Rückbau von Parkplätzen oder existierenden Fahrspuren bedeutet. Ich bin vollkommen dafür, jedoch scheitert genau an diesem Punkt immer die eine Neugestaltung. Es wird an jedem Parkplatz und jeder MIV-Spur festgehalten. So ist eine getrennte Infrastruktur nicht möglich. PKW-Infra muss Platz machen und Platz wird neu verteilt.

Zu KathaK am 25.02.21:

Infrastruktur für Radfahrende scheitert nicht am Platzmangel sondern daran, dass Rechtsabbiegende – die Kraftfahrer – links von Geradeausfahrenden – den Radfahrern – fahren und dort bleiben und dann vor dem Abbiegen an einer festgelegten Stelle die Radverkehrsführung überqueren sollen.

Ein Unfall auf der Kreuzung Klingen‐/Talstraße in S‐Ost ( Vorschlag Nr. 61878, https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/61878 ) und einer auf der Nürnberger Straße (zum Vorschlag Nr. 62174 die Kommentare von Helmut Waitzmann am 22.02.21, https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/62174#comment-77935 , und Murgel am 22.02.21, https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/62174#comment-78010 ) haben genau diese Ursache.

Vergleiche damit, wie die Verkehrsführung für geradeausfahrende und rechtsabbiegende Kraftfahrer gestaltet wird: Wer nach rechts abbiegen will, muss sich auf den rechten Fahrstreifen zu den bereits dort Fahrenden einfädeln. Meistens ist es dazu nicht nötig, anzuhalten. An der Abzweigung gibt es dann kein Überqueren mehr sondern nur ein Ausscheren, wodurch der Abbiegende weder jenen vor ihm, noch jenen, die ihm folgen, in die Quere kommt.

Also: Statt Überqueren Einfädeln und Ausscheren, wobei das Einfädeln nicht an einer festgelegten Stelle passieren muss, sondern dann passieren kann, wenn der Abbiegewillige auf dem rechten Fahrstreifen eine Verkehrslücke gefunden hat, in die er passt.

fach210222.fwnsp@xoxy.net

Betonwand?!
Als eigenen Verkehrsraum planen klingt ja gut, aber mit Betonwänden oder etwas in der Art abgrenzen ist ja grauenhaft...
Grundsätzlich einfach mal über den Zaun schauen zu denen die Probleme anders gelöst haben und sich da die erfolgreichsten Dinge heraussuchen. Und ich seh relativ wenig von Betonwänden eingezäunte Radwege wenn ich irgendwo anders hin gehe...

Betonwand?!
Als eigenen Verkehrsraum planen klingt ja gut, aber mit Betonwänden oder etwas in der Art abgrenzen ist ja grauenhaft...
Grundsätzlich einfach mal über den Zaun schauen zu denen die Probleme anders gelöst haben und sich da die erfolgreichsten Dinge heraussuchen. Und ich seh relativ wenig von Betonwänden eingezäunte Radwege wenn ich irgendwo anders hin gehe...

Darum ist es auch wichtig, den Fußgängern ihren Gehweg zurückzugeben !

Gute Idee, aber bitte auch abgetrennt von den Fußgängern. Gefühlt werde ich öfters durch Fahrräder in Gefahr gebracht als durch Autos!

@Tuctuctuc: das Gefühl kann ich nachvollziehen, ABER: Die Gefahr bei Autos ist ungleich höher. Bei Radzusammenstößen reden wir extrem selten von Lebensgefahr, bei Autos mit Tempo 40 oder mehr regelmäßig.
Ich möchte aber auch keine Betonwände, zumal die klimaschädlich sind. Sollte ich über eine Wand stürzen (Fahrfehler oder Platten reicht), wird es besonders kritisch durch den Seitenimpuls.

Wo möglich, auch gerne durch Brückenbauwerke trennen. Ein vorbildliches Beispiel kommt aus Heidelberg, dessen jüngster Stadtteil Bahnstadt einen durchgehenden Radweg vom Bahnhof Weststadt/Südstadt bis an den Westrand des Stadtteils hat - ohne Kreuzungen mit Autoverkehr oder öffentlichen Verkehrsmitteln und (meistens zumindest) mit genug Platz, um Konflikte zwischen Fahrrädern und Fußvolk zu verhindern - streckenweise sind Fuß- und Radweg auch getrennt, allerdings nur per Linie.

Stimme voll zu. Einen Radweg einrichten und dafür einfach einen Teil einer Autospur einer stark befahrenen Straße abtrennen ist maximal eine Notlösung. Das ist viel zu gefährlich - nicht nur für Familien und unattraktiv d.h. wird den Umstieg auf das Rad nicht fördern. Daher abgetrennte, sichere Radwegerouten nicht direkt entlang der Hauptverkehrsstraßen. Liebe Radplaner schaut Euch mal Amsterdam an!

Das ist der beste Vorschlag - bitte umsetzen!

@tuctuc ich kann das auch verstehen aber das liegt vermutlich hauptsächlich daran sandend autos viel mehr Raum zur Verfügung gestellt wird. Straße = Autos , Gehweg=Fußgänger und Radfahrer sind leider nirgends willkommen

Eigener Verkehrsraum finde ich gut, abseits der Hauptstrassen fände ich schön gut , mir wird Von den Abgasen der Autos richtig schlecht. Aber Betonwand nein danke

@CriticalMass
Zitat "Die Gefahr bei Autos ist ungleich höher."
Nein, ist sie nicht. Denn
1. fahren die Autos fahren nämlich im Gegensatz zu Radfahrern nicht auf Gehsteigen, Feld- und Waldwegen, in Parks, Fußgängerzonen und sonstigen Lagen, wo sie das weder dürfen noch sollten.
Und falls nun der Einwand kommt "alles schon gesehen", so setzen Sie diese "schon-gesehen-Momente" einfach mal ins zahlenmäßige Verhältnis.
2. ist ein Fußgänger einem Radfahrer, ebenso schutzlos ausgeliefert wie einem Auto. Wodurch der Schädel-, Wirbel- oder Oberschenkelhalsbruch beim stürzenden Fußgänger verursacht wird, ist nicht relevant.

@Tuctuctuc:Gute Idee, aber bitte auch abgetrennt von den Fußgängern. Gefühlt werde ich öfters durch Fahrräder in Gefahr gebracht als durch Autos!
Dem stimme ich voll zu.

Leider gibt das die bestehende Straßeninfrastuktur nicht her, auch wenn man sich noch so arg anstrengt. Daher: Fahrräder mit auf die Straße und die gegenseitige Rücksichtnahme durch geeignete Maßnahmen (ja, die gibt es) stärken.

@ SDWAN: noch nie ausführlich eine Unfallstatistik durchgeschaut, oder? Klar gibt's wahnsinnig viele Genickbrüche durch stürzende Fußgänger, die habe ich glatt vergessen. Und beim Auto rollt der Fußgänger ja sachte über die Kühlerhaube ab, kann jeder stuntman. Schade, dass die menschliche Psychologie Gefahrenquellen nicht objektiv einschätzen kann (damit meine ich nicht Sie persönlich), sondern die bekannte Situation immer als eher ungefährlich einstuft.
Der Hinweis mit Konflikten auf Feldwegen stimmt; da kommen wir natürlich mit Betonwänden nicht weiter, höchstens mit Klingeln bzw. Abbremsen. Der Vorschlag bezieht sich aber auf Stadtverkehr.