Kostenloser ÖPNV (Busse und Bahnen)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

561
weniger gut: -208
gut: 561
Meine Stimme: keine
Platz: 
69
in: 
2013

Ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr hört sich erstmal sehr kostspielig an, hat jedoch einige Vorteile und finanziert sich zumindest zum Teil selbst:

-Im Bus könnte man wieder problemlos auch hinten einsteigen, die Busfahrer müssten keine Fahrkarten kontrollieren.

-Durch die gesparten Fahrpreise erhöht sich die Kaufkraft was vorallem den Einzelhandel und die Gastronomie in Stuttgart sehr freuen dürfte.

-Ein kostenloser ÖPNV ist ein enormer Standortvorteil und wird einen guten Einfluss auf die Wirtschaft und insbesondere den Tourismus haben.

-Die Polizei wäre entlastet und könnte sich auf wichtigeres Konzentrieren da die monatlichen Großkontrollen entfielen, ebenso die zahlreichen zeitintensiven Personalienfeststellungen bei Schwarzfahrern ohne Ausweispapiere.

-Ein kostenloser ÖPNV erhöht den Anreiz auf selbigen umzusteigen und das Auto stehen zu lassen was die Verkehrs- und Feinstaubproblematik in Stuttgart ganz ohne Citymaut, Parkraumbewirtschaftung etc. sehr positiv beeinflussen wird. Die möglichen Strafzahlungen Stuttgarts aufgrund des erhöhten Feinstaubes blieben ebenfalls aus.

-Die städtische Verwaltung wäre ebenfalls entlastet da die Verwaltungstätigkeiten für den günstigeren ÖPNV für Bonus- und Familiencardinhaber entfielen und auch den Empfängern von Sozialleistungen die Anfahrtskosten zu Terminen (bei Behörden oder Vorstellungsgesprächen) nichtmehr erstattet werden müssten.

-Die Kosten für Kontrollen, Fahrkartenautomaten und deren recht teure Instandhaltung und die Verwaltung der Kunden (Abosystem, Verkaufsstellen, Marketing) sowie Schwarzfahrer (Beschwerdestelle, Rechtsabteilung) fallen komplett weg.

Gemeinderat prüft: 
ja
Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zu den Themen "Tarif-/Zonenstruktur im VVS", "Reduzierung von Fahrpreisen bzw. kostenloser ÖPNV" und ähnlichen Anreizen für eine verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen in Stuttgart gab es eine ganze Reihe von Vorschlägen im Bürgerhaushalt, die aber vom Gemeinderat nicht aufgegriffen wurden. Die Tarifstrukturen werden vom VVS im Vergleich zu anderen Nahverkehrsverbünden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. optimiert.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Im VVS wurden im Jahr 2012 Fahrgelderlöse in Höhe von 408,5 Mio. Euro erzielt, mehr als die Hälfte davon entfällt auf Verkehre in der Stadt Stuttgart. Es erscheint unrealistisch, dass auf diese Gelder zur Teilfinanzierung des ohnehin defizitären ÖPNV verzichtet werden kann.

Kommentare

17 Kommentare lesen

Kann ich so nur unterschreiben. Wir haben schon zig male darauf verzichtet uns Ware in der Stadt zu kaufen (bummeln), da die Fahrt in die Stadt für zwei Personen bereits 10 Euro (2 Zonen) kostet. Also werden fast alle Einkäufe nur noch übers Internet gemacht.

Zusätzlich werden die Straßen weniger belastet und Sanierungen sind seltener nötig.

Das GEwerbe könnte einen Teil der finanziellen AUfwendung mittragen, da es durch weniger Staus und höhere Lebensqualität ein entscheidender Standortvorteil ist. (Gewerbesteuer hoch? Haltestellen von den UNternehmen vor Ort unterhalten lassen?)

Auch ich halte -zumindestens fuer einen Teil der Stadt Stuttgart- einen kostenfreien OePNV absolut sinnvoll. Dieser sollte mit einer CityMaut gegenfinanziert werden.

Die Finanzierung der Maßnahme könnte auf mehreren Säulen stehen:

- Pauschale Abgabe von jedem Bürger im Einzugsbereich des VVS-Netzes (Ausnahme: Kinder/Arme)
- Citymaut
- Beitrag des Einzelhandels
- Pauschale Umlage von übernachtenden Touristen ähnlich Kurtaxe

Problematisch ist der dann wohl erforderliche Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur bzw. die erforderliche Anschaffung von zus. Fahrzeugen.

Die Gegenfinanzierung durch die Citymaut wird schwierig, da ja angeblich erst erforderliche Bundesgesetze verabschiedet werden müssten.

Man darf von den Investitionskosten aber nicht zurückschrecken. Eine massive Förderung des ÖPNV ist m.E. nach für Stuttgart die einzige Möglichkeit der Kessellage mit begrenztem Raumangebot und einer florierenden Wirtschaft mit vielen Arbeitnehmern zu begegnen. Es gibt kaum eine andere Großstadt die sich so gut für ein solch fortschrittliches Experiment eignet, da Stuttgart jährlich enorm viel Geld für den Straßenverkehr ausgeben muss und diese Ausgaben sich mittelfristig stark reduzieren werden. Außerdem sind hier starke Unternehmen ansässig, die bereits lange unter den Verkehrsbedingungen leiden und daher bereit sind ein leistungsstarkes ÖPNV-Netz mitzutragen (vgl. 3474)!

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil wären entfallende Wartezeiten beim Ticketkauf und der Ticketkontrolle (z.B. im Bus). Touristen und Besucher könnten ihre Autos auf entsprechenden P+R-Parkplätzen vor der Stadt abstellen (vgl. 3486) und die Nutzung des ÖPNV wäre für alle sehr unkompliziert:

Viele Auswärtige sind mit dem hiesigen System überfordert. Meine Besuche scheitern regelmäßig am Ticketautomaten an der Aufgabe das günstigste Ticket für uns zu finden (auch weil dieses unglaublich teuer ist).

Weiterhin musste ich bereits mehrfach beobachten wie Kontrolleure neue unerfahrene Fahrgäste eine Haltestelle vor Zonenende kontrollierten und diese nicht auf das Zonenende hinwiesen. An der nächsten Haltestelle haben die Kontrolleure dann eine Schwarzfahrt in Rechnung gestellt - solche Ereignisse merken sich Touristen! Ein kostenloser unkomplizierter ÖPNV wäre die ideale Werbung für diese Stadt!

Langfristig könnten in der Innenstadt vorhandene Parkhäuser bei fehlender Auslastung in Wohnraum, Parkanlagen, oder moderne Verkehrsknotenpunkte (Fahrrad/ÖPNV/Carsharing/Taxi/Pendler-Haltestelle) umgewandelt werden (je nach Bedarf). Große Unternehmen könnten sich an der Finanzierung beteiligen, da eine gute ÖPNV Versorgung ein großer Standortvorteil ist. Bei der Neuanschaffung von Bussen beispielsweise sollte eine Kooperation mit den ortsansässigen Autobauern angestrebt werden um emmisionsarme Antriebssysteme, wie Elektro-, Wasserstoff- oder Gasantrieb zu unterstützen und den welteiten Ruf Stuttgarts als Vorreiter der Mobilität zu fördern. Stuttgart muss den ÖPNV als Werbeträger für seinen Forschungs und Entwicklungsstandort betrachten.

Durch eine starke Mehrnutzung hätte die Stadt in anderen Bereichen durch die hohe Verkehrsentlastung ein sehr starkes Einsparpotenzial (z.B. Straßen-, Gebäudesanierung). Viel mehr junge Bürger aus den Randbezirken würden die Innenstadt dem Internet als Einkaufsmeile vorziehen. Die meisten Bürger könnten auf ein eigenes Auto komplett verzichten. Parkplatzflächen könnten genutzt werden um im Rahmen der Mikroklimaverbesserung (Feinstaub, etc.) mehr Grünfläche/Alleen zu verwirklichen oder gar neue Wohnfläche zu generieren (erneut weniger Pendler, mehr Potenzial für den Einzelhandel). In Zusammenhang mit einem schlüssigen Carsharingkonzept und dessen Vernetzung mit dem ÖPNV und Radwegenetz (vgl. 313, 521) entstünde so das Rückgrat eines integrierten Verkehrskonzepts.

(vgl. auch 286)

Kostenloser ÖPNV halte ich für nah zu nicht realisierbar. Denn das was kostenfrei ist, wird in der Regel nicht geschätzt. Allerdings fände ich es sinnvoll die Zonen 10 und 20 zusammenzulegen und für diese Innenstadtzone statt 2 € nur 1 € zu nehmen. Somit wird die Einzelfahrt günstiger und es wird attraktiver mit der Bahn zu fahren.
Allerdings wäre es dann auch sinnvoll an den Randbereichen Park&Ride-Parkplätze einzurichten, damit man das Auto auch abstellen kann.
Vielleicht sollte die SSB in das Parkhausmanagement der Innenstadt einsteigen? So könnte man das auch gegenfinanzieren.

@ Exilberliner
"Kostenloser ÖPNV halte ich für nah zu nicht realisierbar. Denn das was kostenfrei ist, wird in der Regel nicht geschätzt."
Das erschließt sich mir nicht wirklich, was wollen Sie damit genau aussagen? Also ich könnt mir durchaus gut vorstellen dass der ÖPNV deutlich mehr geschätzt wird wenn er kostenlos ist: Jetzt gibt es nervende Kontrolleure, nerviges Vorneeinsteigen und weil man ja dafür bezahlt denken manche Leute sie können ihren Müll einfach rumliegen lassen. Wenns kostenlos ist wäre die Stimmung im ÖPNV entspannter und das Verantwortungsbewusstsein vermutlich ich höher, denn es ist ja keine kommerzielle Fahrt. Ich hab einige Erfahrung mit unkommerziellen Projekten, beispielsweise Festivals: Das wird in der Regel durchaus sogar deutlich mehr wertgeschätzt und die Eigenverantwortung ist viel höher, Leute sammeln Müll auf, randalieren weniger bzw. Randalierer werden von anderen Gästen sofort zurechtgewiesen etc. Wenn man gezahlt hat herrscht leider oft die Einstellung: Ich darfs ja, hab ja auch dafür gezahlt!

Man könnte auch die City Initiative, Einzelhandel, Hotels, Firmen, Stuttgart Tourist, Gastronomie, e.t.c. daran beteiligen, mit einer ÖFNV-Abgabe um es zu finanzieren. Ebenso die Erhöhung der Parkgebühren in der City, zu Gunsten von Kostenlosem Parken an der der Stadtgrenze, zum ParkandRide in die Innenstadt. Gut für den Umsatz, für den Tourismus u.s.w.

Klingt gut! Ein sanfter Einstieg zur Überzeugung von Zweiflern (oder deren Bestätigung): Vorschlag 3652

Ein gleichartiger Vorschlag mit Zahlen/Kostenrechnungen ist Nr. 2833.

Gut! Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich lieber mit dem Auto innerhalb Stuttgarts rumfahre und dies wesentlich weniger tun würde, wenn die VVS-Preise nicht so hoch wären.

Kostenlos muss er gar nicht sein, aber deutlich billiger. Und ohne City-Maut.

Genau - viel günstiger müsste es werden! Kurzstrecke 50 Cent! Dann würden die Leute auch mehr ÖPNV nutzen.

Busfahrer arbeiten bekanntlich umsonst. Busse werden kostenlos von den Herstellern verschenkt. Und Diesel kostet bekanntlich auch nichts.

Vorschläge sollten bevor sie eingestellt werden erstmal durch die Software Brain 2.0 Geschichte werden. Selbst Version 1.0 würde bereits ausreichen. Ist übrigens Freeware. Sie läuft auf dem Knubbel, den die meisten Menschen auf dem Hals tragen.

Dieser Vorschlag ist mit einer der besten und auch die Argumente sind unschlagbar. Ich würde mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, wenn diese wesentlich günstiger wären. Auch bezüglich der Feinstaubwerte wäre es gerade in Stuttgart absolut notwendig, dass mehr Menschen den Nahverkehr nutzen.

Die Einsparungskosten (Polizei kann sich wieder um wirklich wichtige Dinge kümmern), auch im Bereich Verwaltung, Automaten etc. sind wirklich nicht von der Hand zu weisen.

Ganz herzlichen Dank für diesen tollen Vorschlag und hoffentlich wird dieser Vorschlag umgesetzt, was auch angesichts der vielen Baustellen in Stuttgart sehr förderlich wäre.