Fahrscheinloser, kostenloser ÖPNV (Busse und Bahnen)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

383
weniger gut: -205
gut: 383
Meine Stimme: keine
Platz: 
293
in: 
2013

Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Stuttgart (VVS) auf ein fahrscheinloses Konzept. Der Kostenanteil, der bislang über Tickets bestritten worden ist, soll in Hinkunft über eine einkommensabhängige Umlage finanziert werden. Der Fremdenverkehr wird über entsprechende Pauschalen ebenfalls angemessen an den Kosten beteiligt.

Diese Maßnahme wird die Popularität des ÖPNV deutlich steigern, sodass im Zuge der Einführung eine Kapazitätssteigerung erforderlich sein wird.

Diese Maßnahme sorgt daher nicht nur für eine Beruhigung des Straßenverkehrs in Stuttgart, sondern wird dadurch auch die Feinstaubbelastung im Kessel signifikant reduzieren.

Für Finanzierungsmodelle kann auf die Berechnungen der Piratenpartei für den VVS aufgebaut werden.

Gemeinderat prüft: 
nein
Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zu den Themen "Tarif-/Zonenstruktur im VVS", "Reduzierung von Fahrpreisen bzw. kostenloser ÖPNV" und ähnlichen Anreizen für eine verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen in Stuttgart gab es eine ganze Reihe von Vorschlägen im Bürgerhaushalt, die aber vom Gemeinderat nicht aufgegriffen wurden. Die Tarifstrukturen werden vom VVS im Vergleich zu anderen Nahverkehrsverbünden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. optimiert.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Kommentare

17 Kommentare lesen

Eine tolle Idee!

Hat jemand berechnet, was das kosten würde, wenn dann statt bisher im 10-Minuten-Takt im 5-Minuten-Takt gefahren werden müsste (mal abgesehen von der technischen Machbarkeit...) oder auch 80m- statt 40m-Züge eingesetzt werden müssten.

Ganz abtun möchte ich diesen Vorschlag doch nicht, aber ergänzen:

Wer über 70 ist und seinen Führerschein freiwillig (!!) abgibt, der sollte ein VVS-Ticket auf Lebenszeit bekommen.

Die belgische Stadt Hasselt verlangt gar keine Gebühren für das öffentliche Verkehrsmittel, und das schon seit 1996. Es geht also auch ohne.

Am Wochenende hatten wir ein Arbeitstreffen zu dem Thema, und unsere erste grobe Kalkulation für die 2,4 Millionen Bewohner des VVS-Verbundraumes, zu denen auch die 600000 Stuttgarter gehören (sowie die Landkreise Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und der Rems-Murr-Kreis) ergab folgenden ersten Vorab-Vorschlag:

für alle 18 bis 64 jährigen Einwohner eine monatliche pro-Kopf-Umlage von 16 Euro, für Arbeitgeber eine monatliche Abgabe von 5 Euro pro Arbeitsplatz, für Hotelübernachtungen ca. 5% der Übernachtungskosten als Umlagegebühr. Das ist nur ein Beispiel, eine geringe Erhöhung um 1 bis 2 Euro pro Kopf bringt genug Geld ein, um den ohnehin nötigen Ausbau des ÖPNV zu forcieren. Wenn man das mit den Fahrpreisen zur Zeit vergleicht, käme das alle, die überhaupt mal fahren, sehr günstig (inklusive Schüler, Rentner, SGB-II-Hilfebezieher).

Hier ist noch nicht einkalkuliert, dass Kosten für Fahrscheinautomaten, deren Unterhalt/Leerung und Fahrscheinkontrollen entfallen.

@ Orca

Danke für die Info! Fand den Vorschlag an sich schon sehr gut, jetzt zeigt sich auch noch das er sehr günstig zu haben ist! Dazu kommen noch neben den genannten Einsparungen die Einsparungen für Fahrkartenkontrollen, Verwaltung, Erstattung der Jobcenter für Fahrtgebühren zu Terminen/Vorstellungsgesprächen/Praktika/Maßnahmen etc. Siehe auch https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/2777

Wie würde die Pro-Kopf-Umlage aussehen? Also soll das über eine Steuer funktionieren oder eine Art Zwangsabgabe? Ich wäre dafür, den Vorschlag wirklich auf Machbarkeit zu prüfen. Die dahinterliegende Idee ist nicht schlecht.

@ Liamara

Gibts ja schon in einigen anderen Städten, also wo ein Wille ist ist auch ein Weg. Steuerfinanziert fänd ich besser als eine Zwangsabgabe, denn eine Zwangsabgabe würde ausschließlich die Stuttgarter Einwohner treffen, Steuern treffen alle die in Stuttgart unterwegs sind wie auch die Wirtschaft die ja auch davon profitiert.

Was dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit dem Rundfunk(-Zwangs)beitrag recht ist, muss dem ÖPNV allemal billig sein.

Als Zielvorstellung ist ein kostenloser Nahverkehr sicher richtig und sinnvoll. Leider besteht keinerlei Aussicht darauf, dass dies in absehbarerZeit verwirklicht wird. Sollte in der ganzen Region der Nahverkehr kostenlos werden, müssten alle Städte und Gemeinden in der Region zustimmen, dass der Einnahmeverlust von jährlich 420 Millionen Euro ausgeglichen wird - unvorstellbar. Natürlich könnte auch Stuttgart allein den kostenlosen Nahverkehr einführen, müsste dann aber den Einnahmeverlust allein ausgleichen. Das würde für Stuttgart sehr teuer, da zusätzlich die Fahrgäste nach Stuttgart zwei Zonen weniger zahlen müssten. Für uns wäre schon viel erreicht, wenn die Fahrpreise billiger und die zwei Zonen wegfallen würden. Ein Stuttgart-Ticket - siehe Vorschlag 2966 - für z.B. 2 € würde schon eine Preisermäßigung bei 1 Zone von 9 % und bei 2 Zonen von 23 % bedeuten. Außerdem könnte es wie bisher auch 4er-Tickets, Tagestickets, Kinderermäßigung geben. Man könnte sogar Neuerungen einführen, wie z.B. den Wegfall der Farhtrichtungsvorschrift. Dre Geminderat von Stuttgart könnte dies alles ohne jegliche Zustimmung der Region einführen, wenn er nur wollte! Aber er will bisher nicht. Schon beim letzten Bürgerhaushalt kamen ähnliche Vorschläge auf Platz 6 und 7 - und keine einzige Gemeinderatsfraktion ging darauf ein. Mien Vorschlag wäre also: diesem Vorschlag zustimmen - langfristiges Ziel und dem Vorschlag 2966 (Stuttgart-Ticket) als kurzfristig verwirklichbare Maßnahme - bereits zum 1.1.2014.

Wäre sehr erstrebenswert! Könnte auch kostenneutral gestaltet werden.
a) Merkwürdig, dass alle Anlieger einen "Erschließungsbeitrag" zu zahlen haben, der aber anscheinend nur für Kanal und Straße gilt, jedoch nicht für Straßenbahnen und Busse?
b) Würde man die externalisierten Kosten des Straßenverkehrs auf die Verursacher umlegen, wäre ein kostenloser ÖV auch längst "erwirtschaftet".
c) Dritter Finanzierungsvorschlag: S 21 streichen, denn 6,8 Mrd. Euro entsprechen 8,5 Mio Jahrestickts für den VVS (2 Zonen). Dafür könnten, vom Säugling bis zum Greis, alle Stuttgarter mehr als 14 Jahre lang umsonst fahren. Was für eine Chance für den ÖPNV, für die feinstaubgeplagte Innenstadt, für die zugeparkten Wohnstraßen, für die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern ...!

Der Vorschlag ist durchaus erstrebenswert. Eine Finanzierung zur vollständigen Fahrtkostenbefreiung der beiden Stadtkernzonen 10 und 20 über einen monatlichen bzw. einen quartalsmäßigen kommunalen Pauschalbeitrag ähnlich wie die Grundsteuer wäre denkbar. Belohnt werden diejenigen, die den ÖPNV häufig nutzen. Etwas ungerecht wäre es für die von außerhalb Stuttgarts Wohnenden, die nach Stuttgart mit dem ÖPNV reinfahren. Diese würden von den zwei kostenlosen Zonen profitieren, würden aber keinen Pauschalbeitrag dazu leisten müssen.

OK, aber nur wenn dies auch tatsächlich einkommensabhängig und wahrhaftig sozial verträglich finanziert werden könnte, daran habe ich meine sehr grossen Zweifel. Auch die Wirtschaft sollte angemessen (jedoch mit Augenmass) an den Kosten beteiligt werden. Begrüssenswert wäre es beispielsweise, wenn Hartz-IV-Betroffene und alle Einkommensschwache (≤ 1.500 EUR) sowie jungen Familien (Kinder bis 12 Jahren) keine Kosten entstehen würden.

Eine weitere Bedingung wäre der Verzicht der VVS auf gesundheitsschädliche W-LAN- und Mobilfunk-Repeater in sämtlichen Bussen und U-Bahnen. Elektrosmog-freie Verkehrsmittel! Für alle S-Bahn-Züge sollte selbstverständlich dasselbe gelten.

warum sollte denn alles auf die Allgemeinheit umgewälzt werden? Warum soll jemand zahlen, der nie die Öffentlichen sondern immer nur sein Fahrrad benutzt? Wird das Fahrrad dann auch von der Allgemeinheit bezahlt? Leben wir im Kommunismus?

Warum soll man für Radwege zahlen wenn man nicht mit dem Rad fährt? Ist genau das gleiche Argument. Wenn man so schon anfängt.

Tolle Idee, die endlich eine mutige deutsche Großstadt braucht, die es wagt sie umzusetzen. Tallin machts erfolgreich vor!