Den ganzjährigen Betrieb des Hallenbad Heslach sicherstellen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
|
Thema: 
Bäder
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

811
weniger gut: -44
gut: 811
Meine Stimme: keine
Platz: 
51
in: 
2019

Am 01.02.2019 erschien ein Artikel in der StZ, der darüber informiert, dass das Hallenbad Heslach im Sommer zu Gunsten der Freibäder vorübergehend geschlossen werden soll.

Diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar. Das Hallenbad hat für die Innenstadtbezirke einen hohen Freizeitwert. Im Gegensatz zu den Freibädern in den äußeren Bezirken ist das Hallenbad für die Innenstadtbewohner in Mitte, Süd und West schnell und einfach zu erreichen (fußläufig, U1, Buslinie 42). Die alternativ angebotenen Freibäder sind für die Innenstadtbewohner nur mit langer Anreise zu erreichen. Ein sportliches Bahnenschwimmen ist weder in Vaihingen noch in Möhringen möglich.

Der Personalmangel in den Stuttgarter Bäderbetrieben kann nicht über das "Auspielen" der verschiedenen Standorte gegeneinander erreicht werden! Ein wohlhabende Stadt wie Stuttgart muss Ihre Bäderbetriebe mit genügend Mitteln ausstatten, um eine ausreichende Personaldecke zum Betrieb aller Bäder sicherzustellen.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen nicht behandelt. Die vorgeschlagene Reduzierung von öffentlichen Nutzungszeiten zu Gunsten von Schulen und Vereinen entsprechend des Bäderentwicklungsplans 2030 hat der Gemeinderat bereits vorab mehrheitlich abgelehnt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Schließung des Leo-Vetter-Bads sowie des Hallenbads Heslach während der Freibadsaison 2020 wurde vorgeschlagen, um den Fachkräftemangel im Aufsichtsbereich zu bewältigen. In keinem der acht Hallenbäder der Bäderbetriebe Stuttgart gibt es Wasserflächen in den Außenbereichen. Aber gerade in der warmen und heißen Jahreszeit werden verstärkt Wasserflächen unter freiem Himmel aufgesucht. Für die Bäderbetriebe Stuttgart hat daher die uneingeschränkte Zurverfügungstellung der Wasserflächen in den Stuttgarter Freibädern eine hohe Priorität. Zudem bieten unsere Freibäder im Schnitt etwa das Dreifache an Wasserfläche im Vergleich zu den Hallenbädern. Das muss bei hohem Besucheraufkommen auch berücksichtigt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten wir trotz verkürzten Öffnungszeiten im Inselbad Untertürkheim durchschnittlich 134 Besucher pro Öffnungsstunde. Im Leo-Vetter-Bad zählten wir im Schnitt nur 26 und im Hallenbad Heslach 37 Gäste pro Öffnungsstunde.

Von Mai bis Mitte September entsteht mit der Öffnung unserer fünf städtischen Freibäder ein erhöhter Personalbedarf. Wir benötigen Jahr für Jahr während der Sommerbadesaison bis zu 60 zusätzliche Saison-Fachkräfte, um die umfangreichen Öffnungszeiten anbieten zu können. Wenn nur noch zwei – statt bisher vier – Hallenbäder für den öffentlichen Badebetrieb auch während der Sommersaison offengehalten würden, könnten Stammbeschäftigte aus den beiden zusätzlich geschlossenen Hallenbädern direkt in den Freibädern eingesetzt werden. Damit hätten die Bäderbetriebe Stuttgart auch wesentlich bessere Möglichkeiten, die über dem Bundesdurchschnitt liegenden Öffnungszeiten in allen fünf Freibädern ohne Einschränkungen über die gesamte Sommersaison sicherzustellen.

Der bekannte und bundesweit zu verzeichnende Fachkräftemangel führt dazu, dass die saisonal erforderliche Anzahl an Fachkräften immer schwerer zu finden ist.

Beispielsweise hatten vergangenes Jahr in ganz Deutschland Bäder mit dem Personalmangel zu kämpfen. Laut dem Landesvorsitzenden des Bundes Deutscher Schwimmmeister, Edgar Koslowski, fehlen landesweit bis zu 400 Fachangestellte für Bäderbetriebe. Bundesweit sind es sogar 2.500. Diese Zahlen machen das Ausmaß des Personalmangels, der kein Stuttgarter Problem ist, deutlich.

Hinweis: Die Bäderbetriebe Stuttgart verfügen über genügend Ressourcen, um notwendige Fachkräfte für die Sommersaison einzustellen. Es mangelt jedoch an fachlich qualifizierten Bewerbern.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Süd unterstützt diesen Vorschlag. Er lehnt den Bäderentwicklungsplan 2030 der Bäderbetriebe Stuttgart in der bisher vorliegenden Form ab.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Dem kann ich nur zustimmen. Ein Freibad ist für mich keine Alternative, wenn ich Bahnen schwimmen will. Ich nutze das Heslacher Hallenbad regelmäßig, auch im Sommer. Mich ärgert es, wenn öffentliche Leistungen Schritt für Schritt reduziert werden, obwohl die Steuereinnahmen steigen.

Ja, ich schließe mich dem Vorredner an! Ich nutze das Heslacher Bad sommers wie winters zum sportlichen Bahnenschwimmen. Im Freibad in Vaihingen ist bei schönem Wetter so viel los, dass man praktisch nicht schwimmen kann (nur Zickzack), das ist in Heslach wesentlich besser. Das Bad muss offen bleiben, vor allem auch sonntags!

Ja, dem stimme ich auch zu, vor allem, wenn es ums Schwimmen als Sport geht, ist das Heslacher Schwimmbad unverzichtbar!

Ich stimme ebenso zu. Es ist eine Blamage für eine Stadt wie Stuttgart, dass es überhaupt in Erwägung gezogen wird, so etwas zu planen. Kinder müssen die Möglichkeit haben zu schwimmen, alle sollten ein erreichbares Schwimmbad in der Nähe haben. Der neue Bädernutzungsplan ist ein fadenscheiniger Versuch, Geld zu sparen auf Kosten der Bürger. Das Bäderamt, die Stadt und der OB sollten sich schämen, ihren Plan als irgendetwas anderes zu verkaufen. Es sieht aus wie das Ergebnis einer Unternehmensberatung, einfach kürzen, dann kostet es weniger. Das dabei vorhandene Infrastruktur ungenutzt bleibt und den BürgerInnnen ein für jedermann zugängliches Angebot gestrichen wird, ist nicht zu akzeptieren. Meine Forderung: streichen Sie diesen Plan ersatzlos!!!

Stuttgart und seine Bäder besonders des Innenstabad Heslach sollten unterstützt werden! Das Hallenbad Heslach sollte das ganze Jahr durchgehend geöffnet sein, allein die Anzahl der schwkmmkurse zeigt dich schon wie wichtig dieses Bad ist!

Es ist für mich völlig unverständlich, dass die Stadt Geld für die Neckarwelle hat (die von ein paar Hundert Leuten genutzt wird), aber kein Geld für das Betreiben der Hallenbaeder und Freibaeder, die von vielen Tausenden besucht werden. Und das soll Politik für Buerger sein???

Aber das ist kein konkreter Vorschlag, sondern nur eine Meinung. Für einen Haushalt muss das anders formuliert sein.

Das braucht es unbedingt! Eher mehr Öffnung als weniger! Es gibt so viele Menschen, die gerne die Stadtteilbäder nutzen- die Gesundheitskurse sind in der Regel überbucht und es ist sehr schwer einen Platz zu bekommen!

Das Heslacher Bad ist enorm wichtig für Stuttgart West und Stuttgart Süd!