Silvesterknallerei (private Feuerwerke) begrenzen, dafür zentrales Feuerwerk organisieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Feinstaub, Luft
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

866
weniger gut: -169
gut: 866
Meine Stimme: keine
Platz: 
33
in: 
2019

Menschen verletzen sich oder sterben dabei, Tiere und kleine Kinder leiden unter dem Lärm, Feinstaubwerte steigen exorbitant, Müll von Feuerwerkskörpern bleibt mancherorts Tage lang liegen und die Beseitigung kostet viel Geld.
Andere Städte haben private Feuerwerke schon stark eingeschränkt. In anderen Ländern gibt es schon deutliche Einschränkungen.
Ich wünsche mir eine offene und ehrliche, von rationalen Argumenten getragene Diskussion und erlaube mir die Frage, ob diese private Knallerei (an fast allen Orten) noch zeitgemäß ist?
Ich plädiere für eine klare Einschränkung und ein eindeutiges Verbot im innerstädtischen Bereich, als auch in naturnahen Zonen (z.B. Birkenkopf). Ein Vorschlag zur Güte und ein Kompromiss (z.B. London): Ein Feuerwerk auf einem zentralen Platz (z.B. Cannstatter Wasen), gerne finanziert durch Spenden und öffentlicher Nahverkehr in der Sylvesternacht zum Nulltarif!

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Mit der GRDrs 1368/2019 hat der Gemeinderat die Durchführung einer Veranstaltung in der Silvesternacht 31.12.2019/01.01.2020 auf dem Schlossplatz mit Aufwendungen von rd. 513.500 EUR beschlossen.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

In den letzten Jahren hat die Zahl der privat verwendeten Feuerwerkskörper in der Silvesternacht zwar abgenommen, allerdings ergeben sich für einige innerstädtische Plätze, insbesondere den Bereich Schlossplatz, Belastungen durch eine Ballung der privaten Feuerwerke. Nach den derzeitigen Regelungen des Sprengstoff- und Immissionsschutzrechts kann eine Einschränkung privater Feuerwerke nur in einem sehr begrenzten Umfang erfolgen (Denkmalschutz, Nahbereiche von Krankenhäusern, Brandschutz etc.). Ein Verbot zur Verhinderung von steigenden Feinstaubwerten ist auf Grundlage des derzeit gültigen Rechts nicht möglich. Die Prüfung der Verwaltung hat ergeben, dass diese gesetzlichen Vorgaben ein Verbot privater Feuerwerke in Stuttgart nicht rechtfertigen.

Allerdings stellt das Abfeuern privater Feuerwerkskörper in großen, dichtgedrängten Menschenmenge eine Gefahr für die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit der Anwesenden dar. Aus diesem Grund kann, zumindest für den Schlossplatz und den unmittelbaren Nahbereich, ein polizeirechtliches Verbot der Verwendung von Feuerwerkskörpern in Betracht kommen. In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Polizei und der Stadtverwaltung, wird aktuell geprüft, ob ein teilweises innerstädtisches Feuerwerksverbot erlassen werden kann.

Für ein Feuerwerksverbot in naturnahen Zonen fehlt es an einer entsprechenden Rechtsgrundlage.

Kommentare

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Wenn sich Menschen dabei verletzten oder sterben ist dies tragisch aber liegt eben meist an der fehlerhaften Handhabung oder illegalen oder selbstgebastelten Böllern. Für mich ist es einfach Tradition, es ist ein Tag im Jahr und sollte deshalb erhalten bleiben. Genauso können Sie über den Weihnachtsbaum diskutieren: Zeitgemäß? Geld? Entsorgung?
Über bestimmte Verbote an Plätzen oder Orten wegen Brandgefahr kann man diskutieren, ein generelles Verbot lehne ich ab.

Ich für meinen Teil finde, dass es schon lange zeit für ein Verbot für private Feuerwerke im Raum Stuttgart ist. Fakt ist das Stuttgart durch seine Talkessel leider schon ohne diesen Tag Probleme mit Feinstaub und Frischluft hat. Dieser "ein Tag im Jahr" setzt zusätzlich 5000 Tonnen Feinstaub frei. Das sind rund 17 % der jährlich Feinstaubmenge durch den Straßenverkehr (Quelle: Stuttgarter Nachrichten). Hierzu kommen noch die Müllmassen, welche die Tage nach Silvester die Straßen blockiert und in das Grundwasser sickern + Smog, welcher die Sichtweite spätestens 20 Minuten nach Neujahr auf maximal 50 m beschränkt.
Wenn man stattdessen ein großes Feuerwerk von der Stadt aus machen könnte, würde man der Stadt, deren Bewohnern, der Natur und den Tieren nur gutes tun und die Tradition wahren. Hierbei denke ich wie @Stuttopia an ein zentrales Feuerwerk z.B. auf dem Schlossplatz welches von allen Seiten gut sichtbar währe. Dann hätte man in der Silvesternacht auch nicht diese bürgerkriegsähnlichen Zustände auf dem Schlossplatz und der restlichen Innenstadt (Entschuldigung für die Übertreibung) und die Verletzungen würden sich im rahmen halten. Wenn andere Großstädte ein Verbot durchsetzen können, dann können/sollten wir es ihnen gleich tun.

Man kann von den Bürgern hier nicht verlangen dass sie den Feinstaubalarm bzw. das Luftproblem ernst nehmen, solange es die Stadt selbst auch nicht tut. Immerhin wurde auch das Großfeuerwerk in der langen Einkaufsnacht trotz Feinstaubalarm genehmigt.

Ich bin ebenso ganz klar für ein grundsätzliches Feuerwerks-Verbot im gesamten Stadtgebiet Stuttgart! Angesichts der alljährlichen Silvester-Knaller-Feinstaub-Orgie und aller zusätzlichen Feuerwerksaktionen (Lichterfest, 2x Volksfest usw.) sind die aktuelle Feinstaubdebatte und die Fahrverbote eine Farce und eine Beleidigung für alle Bürger, die derzeit vom Dieselverbot betroffen sind. Noch dazu, weil die Feuerwerksartikel nicht nur die Atemluft verpesten, sondern immer wieder für schwere Verletzungen und Sachschäden sorgen. Das Knallern geht ja meist über Tage und nicht nur in der Silvesternacht, auch Beschränkungen diesbezüglich greifen nicht. Und warum? Weil der Umsatz stimmt. Deshalb sollten sie verboten oder wenigstens exorbitant besteuert werden - um Reinigungsdienste und Ausgaben für gesundheitliche Folgen zu finanzieren - und vielleicht sollten innerhalb von Stuttgart nur ehemalige Dieselfahrer eine Ausnahmegenehmigung zum Erwerb und Abfeuern von Feuerwerkskörpern erhalten. Schließlich haben sie ihren Teil der Feinstaubreduzierung bereits erfüllt, wenn auch unfreiwillig.

Meine Katze verbringt die Sylvester -Nacht im Keller und das schon seit 12 Jahren.
Mein Enkel 1 1/2 freut sich an den Raketen und dem Lichtfeuerwerk.
Und wen es zu laut wird machen wir die Türe zu.
Wen allerdings aus brandtechnischen Gründen eine Schutzzone eingerichtet wird ist das ok.
Ein generelles Verbot ist nicht notwendig.
Man sollte nicht alles verbieten was Spass macht.
Das hat diktatorische Züge.

Ein professionelles Feuerwerk am Schlossplatz oder auf dem Wasen und gut ist. Vor allem der Müll danach, die ganzen Plastikteile die dann überall herumliegen, zertreten werden und in Grünflächen rumliegen - grausig. Auch wegen der Feinstaubwerte befürworte ich den Vorschlag.

Danke für den Vorschlag - ich halte es für wertvoll, über alle Traditionen nachzudenken (das darf ruhig schwerfallen), anstatt einfach daran festzuhalten nur weil man sie gewohnt ist (und deswegen Gefallen daran hat).

Verbote fördern Gegeneinander. Alternativ könnte das Feuerwerk beworben und über die Vorteile der Alternative öffentliches Feuerwerk aufgeklärt werden, d.h. ich bin für einen Appell an's Miteinander statt einem Verbot.

Den Vorschlag kann ich nur voll und ganz unterstützen. Wir waren an Sylvester auf der Straße und haben unseren Nachbarn ein gutes Neues Jahr gewünscht. Aber ohne Knallerei. Eine Sraße weiter herrschte eine kriegsähnliche Situation. Am laufenden Band flogen Raketen kreuz und quer - beängstigend. Auf Frage, warum, wurde uns entgegnet: "wir haben uns früher nichts gegönnt und nur gehungert, jetzt wollen wir unseren Kindern eine Freude bereiten - für 400 Euro wie sich später herausstellte - ohne Worte! Luft verschmutzt, Tiere (insbesondere Vögel) erheblich verängstigt, Dreck bleibt wochenlang auf der Straße. Darüber sollte mit unseren Kindern vernünftig gesprochen werden; sie sind bestimmt einsichtig. Auch über die Notwendigkeit zentraler öffentlicher Feuerwerke sollte nachgedacht werden. Wir ächzen wegen unserer Tallage nach Frischluft und kämpfen gegen den Feinstaub und in einer Stunde Feuerwerk verschmutzen wir die Umwelt im Ausmaß von gut zwei Monaten - welch ein Irrsinn! Was ist wichtiger: gesund leben oder Traditionen nachzuhängen, die nicht mehr akzeptabel sind?

Mit einem Verbot für private Feuerwerke an Sylvester könnte ich gut leben und angesichts der Feinstaubdiskussion ist das in der Tat mehr als bedenkenswert.

Ein Verbot für das gesamte Feuerwerk in Stuttgart lehne ich ab.
Die Stadt macht ja auch bei Großveranstaltungen etc. Feuerwerke.

In unserer und den angrenzenden Straßen werden fast nur Verbundfeuerwerk gezündet.
Ich habe am Jahreswechsel beobachtet, dass sehr viele Familien mit kleinen Kindern Feuerwerk am frühen Abend abgebrannt haben. Man kann nicht allen seinen Spaß zum Jahreswechsel verbieten. Wir haben uns auch schon vor vielen Jahrzehnten als Kinder darüber sehr gefreut.
Auch gibt es kein Problem mit dem Abfall. Er wird entweder direkt nach dem abbrennen oder am Neujahr-Morgen eingesammelt und entsorgt.
Man sollte auch an die Arbeitsplätze bei der Herstellung und beim Verkauf denken.

Es reicht schon, daß man vielen Bewohnern / Pendlern das Autofahren mit Fahrzeugen Euro IV verbietet, die sich kein neues / gebrauchtes leisten können. Aunahmegenehmigungen werden vielfach abgelehnt, weil die Bedingungen nicht erfüllbar und plausibel sind. Sehr viele Fahrzeuge für Handwerker, Taxi, Städtische Fahrzeuge, Polizei etc. werden automatisch ausnommen und verringern den Feinstaub auch nicht.

ganze Silvesterknallerei begrenzen, zentrales Feuerwerk ist auch nicht notwendig

Ja! Tausendmal ja!

Ja, bitte ein organisiertes Feuerwerk.

Sehr guter Vorschlag !
Ich sammle jetzt - Ende März - noch die Plastikteile auf meiner Gassigeh-Runde am Lemberg Park aus der Wiese auf - diese Plastikreste der Feuerwerkskörper liegen überall rum, tausende ! ebenso Glasscherben die überall nach Silvesternacht in Parks liegen. Übrigens bytheway die viel gehassten Hundebesitzer sind gerade diejenigen die ich nach Silvester den Müll der anderen wegräumen sehe !