Dauerhaft günstige VVS Tickets anbieten - nicht nur bei Feinstaub Alarm

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

875
weniger gut: -90
gut: 875
Meine Stimme: keine
Platz: 
29
in: 
2017

So lange in Stuttgart Feinstaubalarm herrscht, werden die VVS Tickets und die Car2go-Fahrten je um 50 % reduziert. Ich bin der Meinung, dass sich die Stadt generell einen Gefallen tun würde, wenn sie dauerhaft die Tickets um 50 % ermäßigt. In anderen Großstädten sind die öffentlichen Verkehrsmittel deutlich günstiger. Auch die Monatstickets für Schüler sind meines Erachtens nach viel zu teuer.
Durch eine Reduzierung der Preise könnte dauerhaft der Umwelt ein Gefallen getan werden.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
In den Haushaltsplanberatungen wurde über Angebote von dauerhaft günstigen VVS-Tickets beraten. Ein konkreter Beschluss wurde jedoch nur zum Vorschlag "Einführung eines 365-Euro-Jahres-Ticket für die Zonen 10 und 20" gefasst. Dieser Antrag wurde vom Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.
kein Beschluss gefasst

Stellungnahme der Verwaltung: 

Im Vergleich der zehn größten deutschen Städte und Verkehrsverbünde (Stuttgart ist die sechstgrößte Stadt in Deutschland und der VVS der sechsgrößte Verkehrsverbund) bewegt sich der VVS bei der Preisgestaltung im Mittelfeld. Angesichts des gut ausgebauten ÖPNV-Angebots, das auch erhebliche Kosten verursacht (z. B. Tunnel, Steigungsstrecken), der überdurchschnittlich hohen Kaufkraft in der Region Stuttgart sowie vor dem Hintergrund eines nach wie vor hohen Zuschussbedarfs der öffentlichen Hand ist dieses Preisniveau angemessen. Fahrpreissenkungen können in gewissem Umfang zu einer Nachfragebelebung führen, erzeugen aber immer Mindererlösen, deren Finanzierung über den Haushalt der Landeshauptstadt nicht sichergestellt werden kann. Im VVS werden Fahrgelderlöse von über 500 Millionen Euro pro Jahr erzeugt. Eine Halbierung der Fahrpreise würde jährliche Mindereinnahmen von deutlich über 200 Millionen Euro verursachen. Die Erfahrungen mit dem FeinstaubTicket in der Feinstaubsaison 2016/2017 belegen, dass eine deutliche Preisreduktion bei EinzelTickets zwar zu spürbaren Zuwächsen der Fahrgastzahlen führen können, dass diese aber bei Weitem nicht ausreichen, um die Mindererlöse aus der Tarifabsenkung auszugleichen. Bereits heute werden nur ca. 60 % der Kosten des ÖPNV aus Fahrgelderlösen erwirtschaftet. Der verbleibende Rest ist steuerfinanziert.

Neben der Übernahme des Defizits der Stuttgarter Straßenbahnen über die städtische Holding SVV wendet die Landeshauptstadt Stuttgart erhebliche Mittel zur zielgerichteten Subventionierung der VVS-Fahrpreise auf:
·        Scool-Abo: jährliche Zuschussleistungen für Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro
·        SozialTicket: jährliche Zuschussleistungen für Bonuscard-Inhaber in Höhe von rund 5 Millionen Euro
·        FirmenTicket: jährliche Zuschussleistungen für städtische Mitarbeiter in Höhe von rund 4 Millionen Euro

Diese Maßnahmen haben zu einer Mehrnutzung des ÖPNV mit all seinen positiven Effekten für die Umwelt geführt, sind aber mit entsprechenden Belastungen des städtischen Haushaltes verbunden. Aktuell gibt es Überlegungen im Gemeinderat, die Stuttgarter Tarifzonen 10 und 20 zu einer einzigen Tarifzone zu „verschmelzen“ (siehe Vorschlag Nr. 40098). Die Umsetzung einer solchen Maßnahme würde den Finanzierungsbedarf weiter erhöhen. Darüber hinaus gehende Fahrpreisermäßigungen sind aus fiskalischen Gründen nicht darstellbar.

Kommentare

16 Kommentare lesen

Und wie soll das finanziert werden?
Die Stadt buttert bereits aktuell jedes Jahr einen erheblichen Betrag in den ÖPNV-Haushalt.
Weshalb sehen sie das als "kostenneutral" an?

Guter Vorschlag!

Allerdings ist er tatsächlich nicht ganz kostenneutral. Nicht mal dann, wenn man eventuelle Umweltschäden, Strafzahlungen und was man sich sonst noch so ausdenken kann, dagegenrechnet.

Es wäre allen sicherlich mehr gedient, wenn man vor allem die ÖPNV-Angebote deutlich verbessern würde.

Im Prinzip ja, billigere Fahrkarten sind immer gut (und wer finanziert die Subvention?), aber das Problem ist in meinen Augen ein anderes: Busse und Bahnen sind auch ohne Feinstaubalarm oft überfüllt. Ein Feinstaubticket löst nur derjenige, der eh mit dem ÖPNV fahren wollte. Ein Autofahrer, der einmal, der Umwelt zuliebe, Stadtbahn gefahren ist, macht es kein zweites Mal – auf Bahnsteigen und in Zügen herrscht Gedränge, Sitzplätze sind knapp, an jeder Haltestelle quetschen sich fremde Leute vorbei, etc. Wenn der Autofahrer das mit dem Fahren im eigenen Auto vergleicht … +++ Der ÖPNV muss nicht billiger, sondern besser werden.

absolut! - auch wenn eine Reduktion um 50% vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist.

Hallo - ja genau - auch ich finde die Ticketpreise viel zu hoch !
Bei den Preisen fahr ich auch lieber und günstiger mit dem Auto.

da bin ich dabei. Wenn wir die Autos aus den Städten haben wollen muss der öffentliche Nahverkehr günstiger werden! Dazu müssen auch die verschiendenen Zonen reduziert werden! Von z.B. Herrenberg in die Stadt…das ist einfach zu teuer!!

Tja, ich meine auch die Preis müssen runter und der Zonen zusammengelegt werden, da sie auch ganz ordentliche Kostentreiber sind. Ja nach Fahrtrichtung zahlt man für dieselben gefahrenen Kilometer mehr oder weniger.

Finanzierung
1. Die Preise so anpassen, daß mehr Fahrgäste für Kompensation sorgen

Aus dem Geschäftsbericht gibt die SSB ihre Zweck an:
"....erbringt die Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft, Stuttgart (kurz: SSB), ÖPNV- Dienstleistungen in Stuttgart und Umgebung. Der Betrieb sowie das Bereitstellen und Instandhalten von Fahrzeugen, Betriebsanlagen und Infrastruktur sowie die Verwaltung und Verwertung von betriebseigenen Grundstücken zählen zum Unternehmenszweck."

Weitere Finanzierungspotentiale

2. Mal die Bilanz der SSB ansehen und SSB auf das Kerngeschäft konzentrieren. Wie so oft werden städtische Betriebe für Finanzierung andere zweckfremder Themen mißbraucht
2.1. Freizeit- und Kulturangebote mit der SSB - http://www.netz2016.de/Freizeit-und-Kultur-59-0.html
Warum muß sich die SSB an Kunst & Kultur beteiligen und Geld dafür ausgeben?

2.2 Schaufenster Elektromobilität - http://www.stuttgart-services.de/
Warum gibt die SSB hier Geld aus
Das sollte in einem ganz anderen städtischen Bereich laufen

2.3. Killesbergbahn - http://killesbergbahn.de/
Auch ein zweckfremdes Ausgabenthema

2.4. Waldaupark - http://www.waldaupark.de/
Was hat Nahverkehr mit einem Veranstaltungszentrum zu tun?

2.5. SSB Reisen - https://www.ssbreisen.de/
Warum ist die SSB ein überregionaler Reisveranstalter???
Kann auch verkauft werden

2.6. Ostendzentrum - Ehemaliges Straßenbahndepot
Aus dem Geschäftsbericht: "Ostendzentrum wurden weiter vorangetrieben. Der Stuttgarter Gemeinderat hat einer Anmietung des ehemaligen Straßenbahndepots in der Landhausstraße 188/1 zugestimmt, wo in Zukunft das Jugendhaus, eine Außenstelle der Jugendmusikschule und eine Kinder- tagesstätte unterkommen sollen. Die SSB plant im Auftrag der Stadt den Umbau, der 2017 starten soll."

"...im Auftrag der Stadt..." !!!

Was hat das mit Nahverkehr zu tun

2.7. Die SSB betreibt eine eigene Fahrschule
Bin mir sicher, daß das auch günstiger geht

2.8. Stuttgart 21
Ist leider Gottes auch eine Last die wir über die Ticketpreise mittragen

In Summe könnte die SSB einiges an Geld locker machen
Zudem auf das Kerngeschäft konzentrieren was in der Regel auch der Wirtschaftlichkeit zuträglich ist

Früher wurde der VVS durch 50% durch öffentliche Gelder finanziert. Heute sind es nur noch 40% dadurch steigen die Preise jährlich. So bekommt man das Feinstaub-Problem nicht in den Griff.
Wenn die Stadt nicht mehr Geld aus dem Haushalt investieren will, dann muss man eine Nahverkehrsabgabe machen welche alle zahlen und dadurch die Fahrpreise günstiger werden.
Dann wäre sogar ein Fahrscheinloser Nahverkehr möglich. Die PIRATEN haben im Kommunalwahlkampf 2014 ein Finanzierungsmodell durchgerechnet.
http://fuerstuttgart.de/fahrscheinloser-nahverkehr-praesentation/

Da würde ich auch mit VVS fahren!

Auch unsere Kinder haben kein Abo, bei gelegentlichen Fahrten mittags ist ein Einzelticket allemal günstiger! Morgens ist der Bus so überfüllt, dass er für jüngere Kinder unzumutbar ist. Da sie kein Ticket haben fahren sie also so wenig wie möglich Bahn, wenn das Ticket günstiger wäre, würden sie jede mögliche (Verbindung/Auslastung)Fahrt öffentlich fahren!

Allerdings setzt das auch den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur voraus, denn bereits jetzt bei den relativ hohen Preisen sind die Bahnen/Busse in den Hauptverkehrszeiten total überlastet.

Traurig dass dieses Thema seit Jahren von allen Parteien ignoriert wird. Keine einzige Partei hat bisher überhaupt mal einen Antrag gestellt. Net schwätza macha.

Für Kinder und Schüler müssten auf jeden Fall kostenlos fahren dürfen. Moderner und zukunftsweisender wäre es, wenn alle kostenlos fahren dürften. Stuttgart wird sonst nie aus seinem Verkehrschaos raus kommen.

Zwei Erwachsene 2 Zonen mit VVS abends noch schnell in die City 11€.
Parken mit dem Auto Abendtarif 5€.
Da fahren wir auf jeden Fall mit dem Auto!!!