Ausreichende Hortkapazitäten schaffen bis zum flächendeckenden Ausbau aller Grundschulen zu Ganztagesschulen
Viele Erstklässler, die bislang in Ganztageskitas betreut wurden, werden ab ihrer Einschulung im September in vielen Stuttgarter Bezirken wieder "auf der Straße" stehen.
Denn: es gibt noch immer viele Schulen, die keinerlei Pläne in Richtung Ganztag unternommen haben, gleichzeitig gelten die Horte jedoch als Auslaufmodell und können diese Kinder aufgrund mangelnder räumlicher und personeller Kapazitäten nicht mehr aufnehmen. Ein Beispiel ist die Hattenbühlschule in Feuerbach - der Ganztag ist noch nicht einmal angedacht und der nebenan befindliche Hort platzt jetzt schon aus allen Nähten und ist überbelegt. Dort können dieses Jahr vermutlich erstmals gar keine Erstklässler mehr aufgenommen werden. Die Kinder, die bislang in der gleichen Einrichtung von 0-6 Jahren im Ganztag betreut und früher in den Hort übernommen werden konnten, werden plötzlich ohne Betreuung dastehen.
Pläne für eine räumliche und personelle Aufstockung des Hortes gibt es nicht, da die Horte ja eigentlich ganz abgeschafft werden sollen. Das sich daraus ergebende immer weiter zuspitzende Problem ist: bis zum Ganztag wird es in diesen Schulen noch lange dauern. Gleichzeitig wächst aber bereits jetzt die Zahl der Kinder, die den Ganztag benötigen, da immer mehr Familien aufgrund ihrer beruflichen Situation Ganztagesangebote im Kindergartenbereich nutzen. Mit Schuleintritt stehen diese Familien vor einem massiven Problem und müssen ihre berufliche Tätigkeit jetzt wieder dauerhaft reduzieren/beenden (da die Elternzeit i.d.R. nicht mehr greift). Leidtragende sind die Familien. Sie sitzen zwischen den Stühlen - die Schule ist noch weit entfernt vom Ganztag - die Stadt möchte keine Anstrengungen mehr für die Horte unternehmen. Das Kernzeitangebot greift zeitlich zu kurz. Hier ist dringend eine Übergangslösung nötig - Horte müssen - wenn auch vorübergehend - bis zur tatsächlichen Einführung des Ganztagesbetriebs so ausgestattet werden, dass sie die Ganztageskinder der Kindergärten übernehmen können.