Durchführung von Bürgergutachten durch Planungszellen beim Projekt "Stadt mit Energieeffizienz (SEE)"
Das Projekt "Stadt mit Energieeffizienz" (SEE) hat für die nächsten fünf Jahre das Ziel, zusammen mit den Bürgern jährlich drei Millionen Megawattstunden Energie einzusparen.
Um die Bürger bei der Suche nach Möglichkeiten zum Energiesparen zu beteiligen, sollte ein Bürgergutachten durch Planungszellen zu diesem Thema durchgeführt werden. So könnte zum einen die Einstellung der Bürger zu den geplanten Maßnahmen herausgefunden werden, zum anderen könnten Sparvorschläge der Bürger aus der Alltagspraxis mit herangezogen werden.
Das Bürgergutachten durch Planungszellen wurde in den 1970er Jahren von dem Soziologen
Peter C. Dienel an der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt.
Besondere Merkmale der Planungszelle:
- Die Teilnehmer werden per Zufallsauswahl ermittelt
- sie werden für 4 Tage freigestellt
- ihre Tätigkeit als Bürgergutachter wird vergütet
- zu den Sachverhalten werden sie kontrovers von Experten, Politikern und Interessenvertretern informiert
- Diskussion in mehrfach wechselnden Kleingruppen
- streng strukturierte Arbeitseinheiten
- Gruppenentscheid
Vorteile der Planungszelle:
Die Teilnehmer bringen ihre Kompetenz und Lebenserfahrung ein. Durch die mehrfach wechselnde Zusammensetzung der Kleingruppen kann keine Meinungsvorherrschaft entstehen. Da das Verfahren ergebnisoffen ist und erfahrungsgemäß in hohem Maße Risiken und Nachteile einarbeitet, werden Politik und Verwaltung entlastet. Das Verfahren besitzt eine hohe Legitimation, weil die per Zufallsprinzip ermittelten Teilnehmer die Zusammensetzung der Bevölkerung repräsentativ abbilden. Durchführung und Auswertung der Planungszellen liegen in neutraler wissenschaftlicher Verantwortung. Der Durchführungsträger fasst die Befunde in einem Bürgergutachten zusammen. Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, dieses Bürgergutachten zu überprüfen.
http://www.kommunale-stadtwerke.de/der-verein/projekte/buergergutachten/