Der Kraftfahrzeugverkehr hat in der Landeshauptstadt in den letzten Jahren immer mehr zugenommen - und mit ihm alle dadurch ausgehenden Beeinträchtigungen (Lärm, Feinstaub, Stau, Unfallgefahren).
Eine Stadt wird aber nicht dadurch lebenswert, dass sich möglichst viele Kraftfahrzeuge auf Ihren Straßen bewegen, sondern Menschen - zu Fuß oder auf dem Fahrrad. In vielen Städten hat hier bereits ein Umdenken stattgefunden, allen voran in Copenhagen, wo man den Fußgänger- und Fahrradverkehr mehr oder weniger bedingungslos gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr bevorzugt. Hierbei handelt es sich letztlich um nicht mehr als die Rückgängigmachung einer städteplanerischen Fehlentwicklung aus den 60'er-Jahren, wo man auch in Stuttgart - dem Trend der damaligen Zeit folgend - annahm, der Stadt dadurch einen Dienst zu erweisen, dass man durch den Bau grotesker Stadtautobahnen Fußgänger und Fahrradfahrer zu drittklassigen Verkehrsteilnehmern degradierte. Städteplaner aus der ganzen Welt versuchen, dieses Erfolgsmodell zu kopieren; es gibt zwischenzeitlich viele Planungsbüros, die sich auf entsprechende Beratung spezialisiert haben ("Copenhagenization").
Ein dahingehendes Umdenken ist auch in Stuttgart zwingend erforderlich: es ist schlichtweg kein Platz vorhanden, um noch mehr Kraftfahrzeugverkehr in der Stadt aufzunehmen und die maximal zulässige Feinstaubbelastung wird man auf anderem Wege oder mit einem schlichten "weiter so" ebenfalls nicht erreichen können. Dies gilt zum einen für die Stadtverwaltung, aber natürlich auch für alle Bürger der Stadt. Dass hierbei auch drastische Maßnahmen keineswegs unberücksichtigt bleiben sollten, zeigen die umfangreichen einwöchigen Straßensperren mitten in der Innenstadt im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2013. Das damals vielfach beschworene Verkehrschaos ist nämlich schlichtweg ausgeblieben.
Im Ergebnis wäre das auch ein wunderbares Aushängeschild vernünftiger und nachhaltiger Stadtpolitik.