Eine neue Verordnung soll vorschreiben, dass zukünftig Ackerflächen in Stuttgart nur noch im Rahmen eines geschlossenen Nährstoffkreislaufes bewirtschaftet werden dürfen. Ich möchte den Begriff "konservativ" in diesem Zusammenhang absichtlich vermeiden, weil dieser nicht für Jahrtausende lange Ackerbautradition steht, sondern für die progressive Verblendung einer Partei.
Für ein Kilogramm Kunstdünger muss der Energieinhalt von 1,4 - 1,8 Litern (endlichen) Erdöls aufgewandt werden. Bei chemischen Pflanzenschutzmitteln ist ebenso ein hoher Energieaufwand nötig. Beides könnte nicht mehr kostengünstig hergestellt werden, wenn es zukünftig kein Erdöl mehr geben dürfte und somit liesse sich dann keine "konservative Landwirtschaft" mehr betreiben. Ackerbaumaschinen mit Verbrennungsmotoren sind ebenso auf Erdöl angewiesen. Überdies verdichten diese den Boden stark und zerstören dadurch den Lebensraum der Mikroorganismen im Boden, welche die Stoffumwandlung leisten (in den Hohlräumen des Bodens). Häufige Überflutungen, Erosion und Nährstoffarmut in den Böden sind die Folge.
Die Fruchtfolge ist ein, immer sich abwechselnder, Anbau von Gemüse- und Fruchtsorten im Verlauf von ungefähr 3-5 Jahren. Die Pflanzen entziehen so dem Boden abwechslungsweise unterschiedliche Nährstoffe und der Boden verarmt damit nicht und bleibt immer fruchtbar. Das Ausbringen von Mist und Gülle ist ausreichend zur Düngung. Durch Zugtiere werden die Böden nicht verdichtet, sondern oberflächlich gelockert und deren Nachkommen entstehen kostenfrei. Dies alles zusammen nennt man "Biologische Landwirtschaft", was nichts mit sogenannter "konservativer Landwirtschaft" zu tun hat.
Eine neue Verordnung soll die sogenannte "konservative Landwirtschaft" zukünftig verbietet und die "biologische Landwirtschaft" auf allen landwirtschaftlichen Nutzflächen rechtsverbindlich vorschreiben.
Dadurch können Regenwasserrückhaltemassnahmen eingespart und die Volksgesundheit gesteigert werden.