Planung und Bau eines 2. S-Bahntunnels scheitern aktuell vorrangig an den zu erwartenden Kosten, auch wenn wegen der unzureichenden Kapazitäten und Pünktlichkeit der S-Bahn vielfach die Notwendigkeit gesehen wird.
Die Stadt soll ein Gutachten in Auftrag geben, das mögliche Varianten im Sinn einer Vorplanung und zukünftigen Realisierung untersucht.
Die Ergebnisse sollen Grundlage für die weitere Stadtplanung werden, wobei es konkret auch um das Rosensteinviertel geht.
Ebenso soll eine Gleiserweiterung des neuen Hauptbahnhofs mit untersucht werden, weil der Kopfbahnhof abgerissen werden soll und Gleise 9+10 im neuen Bahnhof sehr fraglich und im verkehrlichen Nutzen begrenzt sind.
Begründung
1) Mögliche Trassen kommen mutmaßlich mit dem Rosensteinviertel in Berührung. Nachträgliche Untertunnelungen sind wegen Konflikten mit dem Mineralwasser äußerst problematisch. Schon für die S-Bahn zwischen Mittnachstr. und Hbf. muss die Wolframstraße angehoben werden.
2) Mit ETCS wird die Zugfolge deutlich verkürzt, jedoch steigen auch die Fahrgastzahlen seit Beginn nahezu stetig. Außerdem wird zur Luftreinhaltung die Verlagerung von der Straße zum ÖPNV forciert. Es ist eine Zeitfrage und daher absehbar, dass auch mit dichterer Zugfolge die nächsten Grenzen erreicht werden.
3) Die Fahrgastwechselzeit ist der zweite wichtige Leistungsfaktor und in Stuttgart ohne Steigerungspotential. Zweiseitige Einstiege wie in München sind hier nicht vorgesehen und im Hbf bautechnisch praktisch unmöglich.
4) Trotz gegenteiliger Behauptungen von Politikern entstehen neben dem Hbf keine anderen zentralen Verknüpfungspunkte zum Regional-/Fernverkehr. Der Flughafen ist von Norden nur über den Hbf erreichbar und nur von manchen Linien bedient.
5) Zukunftsvorsorge muss Entwicklungsmöglichkeiten für die Nachkommen einschließen. Der 3. Hauptbahnhof wird gebaut, die Vorläufer überdauer(te)n je ca. 100 Jahre. Es steht viel auf dem Spiel, wer kennt schon die Verhältnisse in 100 Jahren.